Mittwoch, 4. November 2015

„Vatileaks 2“: Zwei Festnahmen nach Dokumentendiebstahl


Vatileaks II: Neuer Dokumentendiebstahl
Das Vatikan-Tribunal hat zwei Mitarbeiter festgenommen, die im Verdacht stehen, vertrauliche Dokumente gestohlen zu haben. Das hat der vatikanische Pressesaal an diesem Montag bestätigt. Am Samstag und Sonntag seien die beiden vernommen und danach verhaftet worden, hießt es in einer Mitteilung. Es handelt sich um den spanischen Priester Lucio Angel Vallejo Balda und die italienisch-marokkanische PR-Fachfrau Francesca Chaouqui. Beide wirkten früher in einer inzwischen aufgelösten Kommission (COSEA) für die Reform der wirtschaftlich-administrativen Strukturen des Heiligen Stuhles. Vallejo ist amtierender Sekretär der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhles und gehört der Priestergesellschaft vom Heiligen Kreuz an, die mit dem Opus Dei verbunden ist. Chaouqui ist der Vatikan-Mitteilung zufolge inzwischen wieder auf freiem Fuß, weil sich keine Notwendigkeit zu weiterem Arrest ergeben hatte und sie sich bei den Vernehmungen zur Zusammenarbeit bereit zeigte.

Die Mitteilung erinnert daran, dass die Verbreitung vertraulicher Nachrichten und Dokumente ein Vergehen nach den vatikanischen Gesetzen ist. Italienische Medien hatten am Allerheiligen-Wochenende berichtet, ein Priester habe interne Dokumente für zwei Bücher über die vatikanischen Finanzen weitergegeben, die in den nächsten Tagen in Italien erscheinen. Ein solcher Vorgang sei „Frucht eines schwerwiegenden Verrats des Vertrauens“, das der Papst gewährt habe, heißt es dazu aus dem Vatikan. Mit Blick auf die beiden Bücher behalte sich die vatikanische Justiz weitere Ermittlungen auch außerhalb des Vatikanstaates vor, hieß es. Solche Publikationen trügen auf keinen Fall dazu bei, Klarheit und Wahrheit zu schaffen.

Italienische Medien vergleichen den Fall mit der Vatileaks-Affäre gegen Ende des Pontifikates von Benedikt XVI. Dabei ging es um den Diebstahl von Dokumenten vom Schreibtisch des Papstes, die ein italienischer Journalist namens Gianluigi Nuzzi in einem Buch publizierte. Nuzzi ist der Autor eines der beiden Skandalbücher, die in wenigen Tagen die neu gestohlenen Papstdokumente veröffentlichen sollen. Für „Vatileaks I" war der Kammerdiener des Papstes Paolo Gabriele zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Benedikt XVI. begnadigte ihn bei der ersten Gelegenheit. Ein Prozess gegen Nuzzi fand nicht statt.
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Vatikan nimmt ranghohen Geistlichen und Italienerin fest
Vertrauensbrüche
Der Vatikan hat einen ranghohen Geistlichen und eine Italienerin wegen Weitergabe vertraulicher Dokumente festgenommen. Beide stehen im Verdacht, Informationen über Finanzmissstände im Vatikan weitergegeben zu haben.
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Neuer „Vatileaks“-Skandal: Papst „sehr verbittert“
Papst Franziskus soll wegen des neuen Skandals in Zusammenhang mit der Veruntreuung von Dokumenten zur Finanzlage im Vatikan „sehr verbittert“ sein. Das berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA.
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Vatikanjournalist: Finanzverrat wird Papst nicht schaden
Römische Affären
Der neue Vatileaks-Skandal wird nach Einschätzung des Vatikankenners Ludwig Ring-Eifel noch größere Kreise ziehen. Im domradio.de-Interview blickt der Journalist auf die Verdächtigen und mögliche Motive.
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Hintergrund:
„Informantin“ aus Leidenschaft und starker Mann vom Opus Dei
Katholisches.info vom 26.8.2013

Blog-Archiv vom 19.8.2013:
Papst Franziskus in Bedrängnis


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