Mittwoch, 9. September 2015

Reformstau in der katholischen Kirche


Reformforderungen in der heutigen katholischen Kirche sind sehr unterschiedlich bis gegensätzlich. Zu erwähnen wären z.B. jene Minderheiten, für welche die wahre Reform ein Zurück zur einzig wahren, angeblich tridentinischen Kirche mit vorkonziliärer lateinischer Messe wäre. Gewichtiger sind die «Reformbemühungen» jener, welche das Zweite Vatikanische Konzil primär als Fortsetzung der Tradition verstehen und nachkonziliären Neuerungen kritisch bis ablehnend gegenüberstehen, was seit den 1980er-Jahren amtskirchlich zur Dominante geworden und mit ein Grund für den heutigen Reformstau ist.
Dahinter steht die zweifellos bedeutsame Überzeugung, dass die Reform der Kirchenordnung gegenüber der dringlichen Erneuerung des geschwundenen (Gott-)Glaubens sekundär sei; die kirchliche Aufgabe schlechthin sei heute die Neuevangelisierung. Und: Was hierzulande gefordert wird, ist in den katholischen Kirchen Afrikas, Asiens oder Lateinamerikas vielleicht kein (dringendes) Anliegen oder stösst sogar auf Widerspruch, wie die Bischofssynode 2014 gezeigt hat.

Gekürzte und bearbeitete Version des Vortrages von Prof. Hans Halter an der Seniorenuniversität Luzern vom 23. Oktober 2014 als PDF >>

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