Mittwoch, 15. Oktober 2014

Zwischenbericht der Familiensynode wird von "Dogmatikern" abgelehnt


Synode: Positive Signale in Richtung Homosexuelle
In einem Zwischenbericht zur „Halbzeit“ der derztigen Bischofssynode im Vatikan setzt die katholische Kirche Zeichen in Richtung mehr Toleranz gegenüber Homosexuellen.

Die Führung der katholischen Kirche geht offenbar einen Schritt auf Schwule und Lesben zu. Homosexuelle könnten die christliche Gemeinschaft bereichern, hieß es am Montag in dem 12-seitigen Zwischenbericht, der vom Generalrelator der Synode, dem ungarischen Kardinal Peter Erdö, vorgestellt wurde.

Erstmals wird darin die Frage aufgeworfen, ob die Kirche diese Menschen willkommen heiße und ihnen einen „brüderlichen Platz“ in den Gemeinden anbieten könne, ohne die katholischen Vorstellungen von Ehe und Familie zu verletzen.

In dem Dokument wird zwar festgehalten, dass die katholische Kirche homosexuelle Beziehungen niemals als einer Ehe zwischen Mann und Frau ebenbürtig betrachten könne. Doch erstmals ist nun auch von „positiven Aspekten“ gleichgeschlechtlicher Beziehungen die Rede. Die Formulierungen heben sich deutlich von früheren Erklärungen ab, die unter den Vorgängern von Papst Franziskus veröffentlicht wurden. So nannte Benedikt XVI., als er noch Kardinal Joseph Ratzinger war, Homosexualität eine „Anomalie“.

Der Vatikan-Experte und Buchautor John Thavis spricht angesichts des neuen Tonfalls von einem „Erdbeben“. Das Dokument zeige, dass Franziskus beim Thema Ehe und Familie die Barmherzigkeit in den Vordergrund rücke. Die Formulierungen ließen vermuten, dass sich unter den Bischöfen gemäßigtere Kräfte durchgesetzt hätten.
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Der Vatikan lernt streiten
Der Papst lässt seine Bischöfe über Sexualität und Familie diskutieren. Ein echter Dialog ist neu für beide Seiten. Doch das bedeutet nicht, dass der Ausgang offen ist.
Zeit-Online >>

Der Zwischenbericht "Relatio post disceptationem" auf Englisch und Italienisch >>

Zwischenbericht bei der Bischofssynode zur Familie
Pastorales Erdbeben?
Es ist noch keine Richtungsentscheidung, betonen die Bischöfe. Aber der Zwischenbericht der Bischofssynode zur Familienpastoral ist für manche ein "pastorales Erdbeben". Es geht um wiederverheiratet Geschiedene und die Haltung zu Homosexuellen.
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Synode: Konservative kritisieren Zwischenbericht
Bei der Familiensynode im Vatikan zeichnen sich deutliche Meinungsverschiedenheiten zwischen Reformern und einem konservativen Flügel ab, der den am Montag veröffentlichten Zwischenbericht scharf kritisiert.
Die Kritik bezieht sich vor allem auf die zwei Themen der Synode, die bisher auch medial am intensivsten beachtet wurden: den Umgang mit Homosexuellen und den Sakramentenempfang für wiederverheiratete Geschiedene. In beiden Streitfragen hatte es zuletzt Signale in Richtung einer Öffnung gegeben.
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Synode im Vatikan
Teil der Bischöfe kritisiert neuen Ton gegenüber Homosexuellen
Einige Bischöfe und Kardinäle warnen vor einer Öffnung der Kirche. Von dem Papier, das sich Homosexuellen gegenüber wohlwollend äußert, fühlten sie sich nicht vertreten.
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Kirche wird sensibler - und wertet doch ab
Homosexuelle Menschen könnten die katholische Kirche bereichern, heißt es in der Synode in Rom. Das klingt nach einer Morgendämmerung in der Kurie. Doch der Widerspruch folgt sogleich.
Süddeutsche >>

Katholischer Reformstreit
Bischöfe warnen vor Zugeständnissen an Schwule
Die Bischöfe in Rom haben auf Wunsch von Papst Franziskus einen Zwischenbericht zur Sexualmoral veröffentlicht. Er signalisiert Reformwillen. Nun gehen die ersten mächtigen Oberhirten auf Distanz.
Die Welt >>

Kardinal Burke besorgt über Verlauf der Synode

„Die Synode ist kein demokratisches Parlament, wo die Bischöfe sich versammeln, um die katholische Lehre zu verändern je nachdem, wie die Mehrheiten sind.“ Das sagt US-Kurienkardinal Raymond Leo Burke in einem Interview mit der Dienstagsausgabe der italienischen Tageszeitung „Il Foglio“. Statt „unnütze Diskussionen“ zu führen „über Wahrheiten, die sich nun einmal nicht verändern lassen“, solle die römische Synode lieber katholischen Familien in aller Welt helfen, „die sich trotz aller Schwierigkeiten nicht von dem lösen wollen, was das Evangelium lehrt“. Es sei „gefährlich“, wiederverheirateten Geschiedenen zu signalisieren, sie könnten unter bestimmten Bedingungen doch zur Kommunion zugelassen werden: „Ich sehe nicht, wie sich die Lehre von der Unauflöslichkeit der Ehe damit vereinbaren ließe“, warnt der Kardinal. Hier werde das, was Jesus selbst gelehrt und angeordnet habe, „in Frage gestellt“.
Radio Vatikan >>

Synode: Erzbischof Gadecki distanziert sich von „Relatio“
„Redet bitte offen!“, hat Papst Franziskus die Synodenväter vor einer Woche, zu Beginn ihrer Beratungen im Vatikan, gebeten. Und tatsächlich ist hinter den verschlossenen Türen der Synodenaula in den letzten Tagen offenbar Klartext zum Thema Ehe- und Familienpastoral gesprochen worden. Zum Beispiel am Montag, nach der Vorstellung des Zwischenberichts, der so genannten „Relatio post disceptiationem“.
Der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Stanislaw Gadecki von Posen, spricht auch gegenüber Radio Vatikan ganz offen seine Bedenken aus: Der Zwischenbericht sei für viele Bischöfe nicht akzeptabel, er entferne sich von der Lehre des hl. Johannes Paul II. und lasse eine klare Vision vermissen; stattdessen hätten gar Spuren einer gegen die Ehe gerichteten Ideologie Eingang in den Text gefunden.
Radio Vatikan >>

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