Donnerstag, 7. August 2014

Opus-Dei-Bischof suspendiert und Befreiungstheologe rehabilitiert

Paraguay:
Bischof Livieres laut Medienberichten suspendiert

Rogelio Livieres Plano (68), in Paraguay tätiger Bischof, ist laut Medienberichten seines Amtes enthoben worden. Für diese Maßnahme gab es am Montag, 28. Juli 2014, keine offizielle Bestätigung seitens des Vatikan. Livieres gehört dem Opus Dei an und war zuletzt den Versammlungen der Bischofskonferenz des Landes wiederholt ferngeblieben. Im Hintergrund geht es offenbar um den künftigen Kurs der Priesterausbildung.

Wie die Tageszeitung "Cronica" (Sonntag) berichtet, ist die Suspendierung des Bischofs eine erste Konsequenz des von Papst Franziskus veranlassten "pastoralen Besuchs" von Kurienkardinal Santos Abril y Castello in Paraguay. Livieres, dem Oberhirten der Diözese Ciuadad del Este, sei damit unter anderem untersagt, Priester zu weihen. Details zu der Entscheidung nannte der Kurienkardinal nicht - "erstens aus Höflichkeitsgründen und zweitens aus Respekt vor dem Heiligen Vater", zitiert ihn die Zeitung.

Livieres gilt als konservativ und betonte wiederholt, mehr Priester zu weihen als das Erzbistum Asuncion. Den Geistlichen in der Hauptstadt warf er vor, der Befreiungstheologie nahezustehen.

Im Juni hatte Livieres für ein breites Medienecho gesorgt, als er den Erzbischof von Asuncion, Eustaquio Pastor Cuquejo Verga, öffentlich als homosexuell bezeichnete. Cuquejo solle aus der Kirche ausgeschlossen werden, so Livieres.

Die Paraguayische Bischofskonferenz hat bisher vergeblich versucht, den Streit zu moderieren. "Die Situation ist sehr schmerzhaft und beschämend", sagte deren Vorsitzender Bischof Claudio Gimenez der Tageszeitung "ABC Color".

Das Opus Dei ("Werk Gottes") wurde 1928 vom später heiliggesprochenen spanischen Priester Josemaria Escriva de Balaguer (1902-1975) als katholische Laienbewegung gegründet. Weltweit gehören dem Werk rund 90.000 Laien sowie etwa 2.000 Priester an. Papst Johannes Paul II. gewährte der Vereinigung 1982 die damals neue Rechtsform einer "Personalprälatur" mit einer gesonderten Priesterausbildung.
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Paraguay: Kurienkardinal suspendiert Bischof Livieres
Konflikt um argentinischen Bischof Livieres schwelt schon seit längerem
Kathpress >>

Vatikan „stoppt“ ein Priesterseminar in Paraguay
Der paraguayische Bischof Rogelio Ricardo Livieres darf vorerst keine neue Priester weihen. Das bestätigte Vatikansprecher Federico Lombardi an diesem Mittwochnachmittag. Die Entscheidung kam nach der kanonischen Visitation des Papstgesandten Kardinal Santos Abril y Castelló. Die Aufhebung sei als Schutzmaßnahme gedacht, so Lombardi. Kardinal Santos Abril y Castelló wird dem Papst demnächst die genauen Resultate seiner Untersuchung mitteilen, so eine Vatikannote. Bischof Livieres leitet die Diözese Ciudad del Este. Sein Generalvikar, Carlos Urrutigoity, war kurz vor dem Eintreffen des vatikanischen Visitators am 14. Juli von seinem Amt zurückgetreten. Hintergrund ist auch ein Streit Bischof Livieres mit dem Erzbischof von Asuncion, Eustaquio Pastor Cuquejo Verga. Im Juni hatte Livieres dem Erzbischof von Asuncion öffentlich vorgeworfen, homosexuell zu sein. Cuquejo sollte nach Ansicht von Livieres aus der Kirche ausgeschlossen werden. Als Beweis seiner „Linie“ habe er sich gerühmt, mehr Priester zu weihen als das Erzbistum Asuncion.
Radio Vatikan >>

Mario Daniel Vera wird nicht zum Priester geweiht
Ein Blick auf die Diözese Ciudad del Este in Paraguay
Mario Daniel Vera war einer der zwölf Seminaristen die am 15. Mai 2014 durch S. E. Bischof Rogelio Livieres Plans zu Diakonen geweiht wurden. - Das Fest Maria Himmelfahrt, am 15. August 2014, sollte der Tag ihrer Priesterweihe werden.
Nun hat Rom diese Weihen untersagt.
et nunc >>

Der frühere nicaraguanischen Außenminister und Befreiungstheologe Miguel D'Escoto

Papst hebt Suspendierung für Pater D'Escoto auf
Papst Franziskus hat die Priesteramtsenthebung für Pater Miguel d´Escoto Brockmann aufgehoben. Der Missionar der Maryknoll-Kongregation war in den 80er-Jahren wegen seiner Beteiligung an der sandinistischen Regierung in Nicaragua von Papst Johannes Paul II. vom Amt suspendiert worden. In einem Brief hatte Pater D´Escoto Papst Franziskus gebeten, ihn wieder zum Priesteramt zuzulassen, damit er „vor seinem Tod nochmals die Heilige Messe zelebrieren“ dürfe.

Diesen Wunsch habe der Papst entsprochen, jedoch die endgültige Entscheidung dem Ordensoberen der Maryknoll-Kongregation überlassen. Dieser soll nun darüber entscheiden, ob D´Escoto als Priester wieder tätig sein darf oder nicht.

Der Missionar war auch nach der Suspendierung in der Missionsarbeit tätig, jedoch ohne seelsorgerliche Aufgaben. Er hatte den Beschluss von Papst Johannes Paul II. von Anfang an akzeptiert und befolgt. Pater Miguel d´Escoto Brockmann ist 81 Jahre alt. Nach kirchlichen Vorschriften dürfen Priester prinzipiell keine politischen, erst recht keine parteipolitischen Ämter übernehmen. In den Jahren 2008 bis 2009 war D'Escoto Präsident der UNO-Vollversammlung.
Radio Vatikan >>

Papst hebt Suspendierung von sandinistischem Priester auf
Johannes Paul II. hatte ihn vom Priesteramt suspendiert. Nun, 30 Jahre später, hat Papst Franziskus den früheren nicaraguanischen Außenminister D'Escoto rehabilitiert.
Zeit-Online >>

Rehabilierter Priester D'Escoto bereut Arbeit als Minister nicht
Am Montag hatte Vatikan bekanntgegeben, dass das Verbot der Ausübung des Priesteramts für den früheren Außenminister Nicaraguas aufgehoben ist
Kathpress >>

Aktualisierung:

Befreiungstheologe Cardenal verzichtet auf Priesteramt
Der ehemalige nicaraguanische Kultusminister und Befreiungstheologe Ernesto Cardenal (89) will Papst Fraziskus nicht um eine Wiederzulassung zum Priesterdienst bitten.
Religion.orf.at >>

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