Dienstag, 1. Oktober 2013

US-Militär: Katholische Kirche verbietet Beisetzung von Homosexuellen

Ohne Worte.....

Die Kirche untersagt Militärpfarrern in den USA, die Beerdigung verstorbener Schwuler oder Lesben zu leiten, wenn damit der Eindruck vermittelt werde, die Kirche unterstütze die Homo-Ehe.

Den 234 katholischen Militärpfarrern ist von der Kirchenleitung untersagt worden, Dienstleistungen für Schwule und Lesben anzubieten, sofern diese als Unterstützung für die Gleichbehandlung angesehen werden könnten. Das berichtet der "Religion News Service". Zu den Dienstleistungen gehören unter anderem die Segnung von Homo-Paaren und die Ehe-Beratung für Schwule und Lesben, aber auch Beerdigungen.

Damit reagiert die Kirche auf die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen Paaren im US-Militär, die vor drei Wochen in Kraft getreten ist (queer.de berichtete). Diese beinhaltet unter anderem die Krankenmitversicherung und ein gemeinsames Wohnrecht auf der Militärbasis. Grund für diesen Schritt war die Entscheidung des Supreme Courts vom Juni, dass verheiratete Homo-Paare von Bundesbehörden anerkannt werden müssen (queer.de berichtete).

Die neuen Regelungen wurden bereits vor einer Woche von Erzbischof Timothy Broglio, dem Chef der US-Militärdiözese, herausgegeben. In dem Schreiben heißt es, dass katholische Beerdigungen von Nicht-Heterosexuellen verboten seien, weil sie den Eindruck vermitteln könnten, "dass die Kirche gleichgeschlechtliche 'eheliche' Beziehungen billigt". Die Richtlinien sollten die "Lehren der katholischen Kirche gegenüber Homosexualität" verdeutlichen.

Broglio: Kommandanten müssen nicht Karriere für Kirche riskieren
Broglio erlaubt jedoch katholischen Kommandanten, Schwule und Lesben in ihrem Regiment gleich zu behandeln und ihnen die gleichen Vorsorgeleistungen zu gewähren. Laut Broglio verstoße das nicht gegen den Glauben, falls die Kommandanten anderweitig ihre Karriere gefährden würden.

In den neuen US-Militärrichtlinien heißt es, dass "die kleine Gruppe [der Homosexuellen] nicht die Politik für alle bestimmen" dürfe. Daher strebe die Kirche eine klare Abgrenzung an: Jeder Angestellte im katholischen Militärdienst, der sich als homosexuell erweise, müsse seinen Posten verlieren, so Broglio. Allerdings, erklärte der Erzbischof, aus dieser Regelung dürfe nicht Hass auf Schwule und Lesben erwachsen: "Vergesst nie, dass wir die Sünde hassen, nicht den Sünder."

Die Praxis steht im krassen Gegensatz zur warmen Rhetorik des neuen Papstes: Franziskus hatte fast zur gleichen Zeit, als die US-Kirche das Beisetzungsverbot ausgesprochen hatte, in einem Interview erklärt, dass die Kirche das Thema Homosexualität nicht überbewerten solle (queer.de berichtete). Er sagte unter anderem: "Sag mir: Wenn Gott eine homosexuelle Person sieht, schaut er die Tatsache mit Liebe an oder verurteilt er sie und weist sie zurück?". In der Praxis hat die Kirche allerdings noch keine Veränderungen eingeleitet. (dk)
Quelle: queer.de

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