Freitag, 30. August 2013

Martin Korpitsch: "Seelsorglich klug und menschlich"

Generalvikar Martin Korpitsch
Mit 1. September tritt der im Mai ernannte neue Generalvikar der Diözese Eisenstadt sein Amt an. Martin Korpitsch wird in seiner Funktion auch die Herausgeberschaft des „martinus“ übernehmen. 
„Wir haben die Aufgabe, seelsorglich klug und menschlich da zu sein. Es ist oft nichts möglich, wenn man die Regeln messerscharf ansetzt.“ – Bereits kurz nach seiner Ernennung im Mai hat der neue Generalvikar Martin Korpitsch im Interview mit der Kirchenzeitung einige seiner pastoral-theologischen Ansätze für sein neues Amt vorgezeichnet. Mit diesem Sonntag tritt er sein Amt offiziell an. Als große Herausforderung für die kommenden Jahre sieht der langjährige Pfarrer die Neustrukturierung der Pfarren. „Die Diskussion darum müssen wir neu aufnehmen.“ Lebendige Gemeinden würden immer kleiner, und daher bestehe mehr denn je die Aufgabe, das Evangelium mit Mut und Konsequenz zu verkünden.

Zweiter Mann der Diözese. Als „Alter ego“ des Diözesanbischofs kommt dem Generalvikar in der ganzen Diözese die ausführende Gewalt (potestas executica) zu, die der Diözesanbischof hat, um alle Verwaltungsakte erlassen zu können. Eine der Funktionen des Generalvikars ist auch die Herausgeberschaft der Kirchenzeitung (s. Kommentar auf S. 2).

Lebensdaten. Martin Korptisch, geb. am 23. April 1956, stammt aus Mogersdorf. 1974 trat er ins Priesterseminar der Diözese ein, 1980 wurde er von Bischof Stefan László zum Priester geweiht. Nach seinem Kaplansjahr in der Eisenstädter Dompfarre wirkte er als Bischöflicher Sekretär und bereitete den Papstbesuch 1988 vor. Als Seelsorger wirkte er in Schützen a. Geb., Donnerskirchen, Pinkafeld, Eisenstadt-Oberberg und Kleinhöflein.
martinus >>

Lieber Martin!
Ich wünsche dir alles Gute, Gottes Segen und die Kraft des Heiligen für deine neue Aufgabe als Generalvikar in unserer Diözese und in Gottes Namen einen guten Start.


Donnerstag, 29. August 2013

Freikirchen in Österreich staatlich anerkannt

Der Zusammenschluss von fünf christlichen Freikirchen in Österreich hat die volle staatliche Anerkennung erhalten. Die entsprechende Verordnung wurde am Montagnachmittag im Bundesgesetzblatt veröffentlich.
Mit dem neuen Rechtsstatus der Freikirchen werde eine „weltweit einzigartige“ religionsrechtliche Situation geschaffen, erklärte das zuständige Kultusamt gegenüber „Kathpress“. Die „Freikirchen in Österreich“ sind somit die jüngste von insgesamt 16 staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgesellschaften in Österreich. Mitglieder des Zusammenschlusses sind die Freie Christengemeinde-Pfingstgemeinde, der Bund evangelikaler Gemeinden, der Bund der Baptistengemeinden, die Elaia Christengemeinden und die Mennonitische Freikirche.
religion.orf.at >>


Freikirchen planen eigenen Religionsunterricht

Die seit Montag offiziell anerkannten „Freikirchen in Österreich“ - der Zusammenschluss erhielt damit alle Rechte der „Großkirchen“ - wollen ihren neuen Status nutzen, um einen eigenen Religionsunterricht zu starten.
Über entsprechende Pläne und bereits laufende Gespräche mit der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Wien/Krems (KPH) berichtet in der morgigen Ausgabe der Wochenzeitung „Die Furche“ der Vorsitzende des Freikirchen-Zusammenschlusses, Walter Klimt.
Für das laufende Schuljahr suche man mit der evangelischen Kirche - „möglicherweise auch mit der katholischen Kirche“ - nach einer raschen Übereinkunft zur Kooperation, so Klimt. Im Laufe des kommenden Jahres wolle man dann den eigenen Religionsunterricht entwerfen. Ziel zum Start des eigenen Religionsunterrichtes ist das Schuljahr 2014/15.
religion.orf.at >>

Mittwoch, 28. August 2013

Staatsanwaltschaft Wien übernahm Ermittlungen gegen "gloria.tv"

Die Ermittlungen gegen das Internetportal "gloria.tv" in Österreich laufen weiter. Das bestätigte am Freitag (23.8.) eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien gegenüber "Kathpress". Derzeit liege der Akt bei Gericht, da nach den Hausdurchsuchungen in der Causa in Wien und Oberösterreich vor zwei Wochen Beschwerde von den Betroffenen eingelegt wurde. Bei Hausdurchsuchungen soll es zum Teil zu Handgreiflichkeiten gekommen sein, als Beamte Datenträger sicherstellen wollten. Das Verfahren sei jedoch weiterhin offen.

Zuvor war bekanntgeworden, dass in der Schweiz die Ermittlungen eingestellt wurden. Die Staatsanwaltschaft Graubünden hatte dort gegen den Online-TV-Sender wegen Rassismus und Störung der Glaubens- und Kultusfreiheit ermittelt. "gloria.tv" hatte u.a. im Zusammenhang mit der Debatte um die "Pille danach" deutsche Bischöfe mit Hakenkreuzen dargestellt.
Kathpress >>

Blog-Beiträge zum Thema >>

Dienstag, 27. August 2013

Katholiken in Frankfurt rebellieren gegen Limburger Bischof

Aktuell:
30.8. "Wir müssen da mehr tun!"
Im exklusiven Interview mit domradio.de spricht der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst über seine Amtsführung, Liturgie und sein Bischofshaus.

Genau vor einer Woche war der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst, ein Freund unseres Bischofs Ägidus Zsifkovics und Referent beim Priestereinkehrtag in der Karwoche, der Blog-Beitrag des Tages.
Am vergangenen Sonntag brachten Katholiken in Frankfurt ihren Unmut gegen den Führungsstil des Bischofs zum Ausdruck. Am Ende des Gottesdienstes im Frankfurter Dom wurde unter Beifall (!) folgender offener Brief verlesen und anschließend von vielen unterzeichnet.

In Frankfurt standen am Sonntag die Katholiken Schlange, um den offenen Brief zu unterzeichnen.
Dialog im Bistum Limburg.
Ein Beitrag von Priestern der Diözese mit Themen- und Gestaltungsvorschlägen zum kirchlichen Miteinander

Wir, Priester des Bistums Limburg, nehmen die Einladung zum Dialog auf, die bei der Eröffnung des Dialogprozesses der deutschen Bischofskonferenz in Mannheim ausgesprochen wurde. Wir wollen ihn bistumsintern fortführen und befördern. Wir sehen uns dabei in der gemeinsamen Verantwortung des Presbyteriums mit dem Bischof, wie es im Konzil zum Ausdruck gebracht wurde: „Alle Priester haben zusammen mit den Bischöfen an ein und demselben Priestertum und Amt Christi teil, so dass diese Einheit der Weihe und Sendung ihre hierarchische Gemeinschaft mit dem Stand der Bischöfe erfordert.“ (Dienst und Leben der Priester II.7)

Angesichts der tiefgreifenden Veränderungen in unserem Bistum haben wir uns getroffen und unsere Beobachtungen, Sorgen und Wünsche zusammengetragen.
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Katholiken kritisieren Tebartz-van Elst
In Frankfurt standen Katholiken Schlange, um den offenen Brief zu unterzeichnen.
In Frankfurt formiert sich Widerstand gegen den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst. In einem offenen Brief kritisierten am Sonntag rund 500 Gläubige den Führungsstil des Bischofs.
hr-online >>



Tebartz-van Elst: Katholiken rebellieren gegen Limburger Bischof
"Die Bistumsleitung muss umgehend einen anderen Weg einschlagen": In einem offenen Brief haben Frankfurter Katholiken den umstrittenen Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst kritisiert. Das Schreiben wurde am Ende eines Gottesdienstes im Frankfurter Dom verlesen - unter Beifall.
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Gottes Barmherzigkeit Raum geben
Frankfurter Stadtkirche feiert Bartholomäusfest
Das katholische Frankfurt hat am Sonntag, 25. August, mit einem feierlichen Gottesdienst im überfüllten Kaiserdom und einem Fest auf dem Domplatz den Namenstag des Heiligen Bartholomäus gefeiert. [...]
Im Anschluss an den Gottesdienst stellte der Vorsitzende der Stadtversammlung der Frankfurter Katholiken, Christoph Hefter, einen offenen Brief an den Bischof von Limburg, Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst, vor. „Mit großer Sorge“ sehe man, heißt es darin, dass sich die Vertrauenskrise im Bistum Limburg immer weiter zuspitze. Die Sorge um das Bistum gebiete es, „Fehlentwicklungen zu benennen und auf Änderung hinzuwirken“. Bis zum frühen Nachmittag hatten bereits rund 500 Gläubige den Brief unterzeichnet.
Stadtkirche Frankfurt >>

Montag, 26. August 2013

Buchtipp: Woran glaubst du eigentlich?

Glauben ohne Religion

In einer Interview-basierten Studie fragt Rita Kuczynski nach dem Glauben und der Weltsicht von Konfessionslosen. Ihre Studie enthüllt verblüffende Gemeinsamkeiten der Religionslosen und Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. Eine Rezension von Markus Rackow

Woran glauben konfessionslose Menschen in Ost- und Westdeutschland? Glauben Sie überhaupt? Wie ist ihr Verhältnis zu den etablierten Religionen, der großen Kirchen im Besonderen? Solchen Fragen geht die Philosophin, Schriftstellerin und freiberufliche Journalistin Rita Kuczynski in ihrem Buch „Was glaubst du eigentlich? Weltsicht ohne Religion“ nach. Sie will eine Lücke füllen: Bisher gibt es nur fachwissenschaftliche Studien von Autoren wie Deltef Pollack, die Religionslosigkeit wenigstens implizit als Mangel begreifen. Kuczynski richtet ihre Studie an die Öffentlichkeit, ist selbst konfessionslos, will aber im Streit von Atheisten und Religionsgebundenen keine Position beziehen. Zur pluralen, weltanschauungsneutralen Demokratie gehört für sie die Akzeptanz beider Ansichten, zumal Werte auch ohne Religion bestünden.
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Samstag, 24. August 2013

Personalveränderungen 2013 in der Diözese - 2. Nachtrag

Personalnachrichten 
20. September 2013 
Diözese Eisenstadt

Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat ernannt den hochw. Herren

P. Mag. Markus Schlichthaerle OFM zum Kaplan der Stadtpfarre Frauenkirchen. (1. Oktober 2013)

Aus dem Dienst der Diözese scheidet der hochw. Herr
P. Mag. Lic. Dr. Bronislaus Gucwa OFM, Kaplan in Frauenkirchen. (30. September 2013)

 Personalnachrichten 
30. August 2013 
Diözese Eisenstadt

     1. Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat enthoben den hochw. Herrn

P. Ivan Jelić OFM, Pfarrmoderator in Großwarasdorf und Nebersdorf, von der Mithilfe in der Pfarre Kroatisch Geresdorf.

Personalnachrichten 
22. August 2013 
Diözese Eisenstadt 

       1.     Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat ernannt die hochw. Herren

Mag. Ignaz Ivanschits, Pfarrer in Stinatz und Pfarrprovisor in Litzelsdorf, zusätzlich auch zum Pfarrprovisor der Pfarre Wolfau, wobei Hochw. Mag. Dr. Johannes Fleischacker, Pfarrer i. R., Graz, weiterhin mithilft. (1. September 2013)

Geistl.Rat Mag. Dr. Peter O. Okeke, ernannter Stadtpfarrer von Pinkafeld und Pfarrer von Grafenschachen, zusätzlich auch zum Pfarrprovisor der Pfarre Kitzladen, wobei Hochw. Ehrenkons.Rat Johann Liedl, Pfarrer i. R., Rotenturm a. d. P., weiterhin mithilft. (1. September 2013)

P. Mag. Jean-Marie Bapt. Schyma OP neben seinen Aufgaben als Seelsorger am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt zum Pfarrvikar der Pfarren Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L. (1. September 2013)

Dr. Joy Mangalathil Joseph, Priester der Erzeparchie Changanacherry, Indien, für die Zeit seines „Sabbatjahres“ zum Aushilfspriester in der Stadtpfarre Neufeld a. d. L. und in der Pfarre Wimpassing a. d. L. sowie mit der geistlichen Betreuung der Schwestern aus Indien, die ihren Dienst im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt versehen.
       2.     Betraut wurden die hochw. Herren

Kons.Rat Mathias Reiner, Pfarrer in Sigleß, mit der Mithilfe in den Pfarren Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L. (1. September 2013)

Mag. Burghard Lang mit der Mithilfe in den Pfarren Stegersbach und Ollersdorf bzw. Großmürbisch, Strem und Moschendorf sowie im Altenwohn- und Pflegeheim Haus St. Franziskus in Güssing. (1. September 2013)

       3.     In die Diözese Eisenstadt inkardiniert wird der hochw. Herr

Mag. Lic. Jacek Jachowicz, Pfarrmoderator in Pöttsching, Bad Sauerbrunn, Krensdorf und Neudörfl a. d. L., bisher Priester der Diözese Kielce, Polen. (1. September 2013)


Personalnachrichten 
20. August 2013 
Diözese Eisenstadt

       1. Der hochwürdigste Herr Diözesanbischof hat ernannt die hochw. und hochwst. Herren

Kan. Kons.Rat Mag. Martin Korpitsch, ernannter Generalvikar, zum Diözesanbeauftragen für das katholische Privatschulwesen im Bereich der Diözese Eisenstadt. (1. September 2013)

Msgr. Ehrenkons.Rat Ernst Zonschits, Kreisdechant und Pfarrer in Deutschkreutz, zusätzlich auch zum Pfarrprovisor der Pfarre Neckenmarkt. (1. September 2013)

       2. Betraut wurden die hochw. Herren

Mag. Franz Kallinger, Tit.Pfarrer, Religionsprofessor i. R., Mattersburg, und

Mag. Johannes Lehrner, Tit.Pfarrer, Aushilfspriester, Oberpullendorf, mit der Mithilfe in der Pfarre Neckenmarkt. (1. September 2013)

Freitag, 23. August 2013

71-jähriger nach Tod der Gattin zum Priester geweiht

Was für ein absurdes Verständnis von Priester-Berufung herrscht in unserer Kirche noch immer vor?!? 32 Jahre lang diente Dominguez als ständiger Diakon. Die Priesterweihe bekam er erst nach dem Tod seiner Frau.



Großvater von 18 Enkeln wird Priester
Enrique Martinez Dominguez (71), mexikanischer Familienvater, ist gut 50 Jahre nach seinem gesundheitsbedingten Studienabbruch katholischer Priester im Erzbistum Chihuahua geworden.

Enrique Martinez Dominguez (71), mexikanischer Familienvater, ist gut 50 Jahre nach seinem gesundheitsbedingten Studienabbruch katholischer Priester im Erzbistum Chihuahua geworden. Martinez empfing die Weihe im Beisein seiner 8 Kinder und 18 Enkel, wie der lateinamerikanische katholische Pressedienst Aciprensa (Montag) meldet. Nach dem Tod seiner Ehefrau Guillermina vor zwei Jahren hatte er sich seinem Erzbistum erneut für das Priesteramt zur Verfügung gestellt.
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Fue diácono permanente durante 32 años
Ordenan sacerdote a viudo de 71 años con ocho hijos y 18 nietos
Artikel auf Spanisch >>

Donnerstag, 22. August 2013

Kurienerzbischof Gänswein und Papst Franziskus

Georg Gänsweins schwieriges Verhältnis zu Papst Franziskus
Kurienerzbischof Georg Gänswein hält im Freiburger Münster eine Festpredigt - willkommene Ablenkung von den neuen Verhältnissen, die mit Papst Franziskus im Vatikan angebrochen sind?
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Gänswein in Freiburg: "Verhältnis zu Papst ist ausgezeichnet"
Kurienerzbischof Georg Gänswein hat zu Mariä Himmelfahrt im Freiburger Münster gepredigt. Später dementierte er, dass zwischen Papst Franziskus und ihm die Chemie nicht stimme: "Es gibt keinen Kulturschock in Rom, das ist alles Kokolores."
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Gänswein bestreitet schlechtes Verhältnis zum Papst
Video in der Badischen Zeitung >>


Franziskus ordnet seine engste Umgebung neu : Das Sekretariat des Papstes
Im vatikanischen Stellenplan gibt es ihr Amt nicht, auch Kardinalswürde oder Bischofstitel sind nicht damit verbunden. Dennoch sind sie oft einflussreich und weit mehr als nur geistliche Kofferträger: die Privatsekretäre der Päpste.
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Mittwoch, 21. August 2013

Über das Engagement von Laien in der Kirche

Erfurter Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens sprach in Münster

Perspektiven des Engagements von Laien in der Kirche

Mit den Perspektiven des Laien-Engagements seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil hat sich die Erfurter Kirchenrechtlerin Myriam Wijlens in Münster beschäftigt. Ihr Vortrag im Franz-Hitze-Haus war Teil einer Ferienakademie für Stipendiaten des Cusanuswerks, des Begabtenförderungswerks der katholischen Kirche in Deutschland.

Wijlens rief Kleriker und Laien zu einem kooperativen Verständnis von Leitungsgewalt auf. Es sei nicht die Frage, ob ein Laie diese ausüben könne. Vielmehr müsse die Frage lauten: "Was bedeutet es, sich gegenseitig zu ergänzen?" Jeder Getaufte solle seine Fähigkeiten in die Gemeinschaft der Kirche einbringen können.

Die Charismen und Begabungen jedes Einzelnen sollten auf die Gemeinschaft hin geordnet sein, sagte Wijlens: "Baumeister dieser Gemeinschaft ist der Heilige Geist, nicht der Bischof." Dieser müsse aber dafür Sorge tragen, dass die Gläubigen ihre Dienste ausüben und ihre Gaben entfalten könnten.

Kleriker hätten die Aufgabe, die Laien "durch Verkündigung und Eucharistie" in ihrem Engagement zu unterstützen und zu bestärken. Ein Problem im Zusammenhang mit dem Engagement von Laien sei die Frage, wozu diese beauftragt werden dürfen. Eine solche Beauftragung stehe immer im Dienst an der Gemeinschaft und der Ortskirche. Manche Frage der konkreten Ausführung habe das Konzil aber offen gelassen, was in der Praxis zu Konflikten führe, sagte Wijlens.

Zwar habe das Konzil die Taufe als allgemeiner Zugang zum dreifachen Amt Christi (König, Priester und Prophet) betont sowie die gleiche Würde aller Getauften als Volk Gottes. Zugleich aber bleibe die Leitungsgewalt an das Weihesakrament gebunden.

Bistum Münster >>

Mehr zum Thema in kirchensite.de:

Dienstag, 20. August 2013

Limburger Bischof eckt an


Aktuell:
30.8. "Wir müssen da mehr tun!"
Im exklusiven Interview mit domradio.de spricht der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst über seine Amtsführung, Liturgie und sein Bischofshaus.

27.8. Katholiken in Frankfurt rebellieren gegen Limburger Bischof


Bischof eckt mit 1.-Klasse-Flug und Neubauten an
Es ist ja nicht so, dass unter den Katholiken der 650.000-Seelen-Diözese Limburg stets geschwisterliche Eintracht geherrscht hätte. An der Lahn, im Westerwald und in den Großstädten Frankfurt und Wiesbaden wehte der Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils immer kräftiger als anderswo. Ein "Zentrum der Ausbreitung von Unordnung in den deutschen Diözesen" vermutete 1973 der damalige Apostolische Nuntius Corrado Bafile auf dem Limburger Domberg. Derzeit steht Limburg wieder im Fokus eines innerkirchlichen Sturms, er könnte sich zu einem Orkan ausweiten.

Modernistischer Tendenzen jedoch ist der aktuelle, inzwischen jedoch hoch umstrittene Oberhirte Franz-Peter Tebartz-van Elst (53) nicht verdächtig. Der Bauernsohn aus dem niederrheinischen Kevelaer muss sich vielmehr gegen den Vorwurf zur Wehr setzen, ein gegenüber Rom unkritischer "Hardliner" mit fürstbischöflichen Allüren zu sein und im Streit mit dem "Spiegel" um einen Erste-Klasse-Flug nach Indien eine falsche Eidesstattliche Versicherung abgegeben zu haben. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt. Ausgang offen. Der einstige Hoffnungsträger ist zu einem Problemfall im Episkopat geworden, Parallelen zum ehemaligen Augsburger Bischof Walter Mixa in der "Watschn"- und Finanzaffäre von 2010 drängen sich auf.

Wie Mixa war Tebartz-van Elst eine Kreation von Papst Benedikt XVI. 2008: Nach vier Jahren als Weihbischof in Münster wurde er Nachfolger von Franz Kamphaus (81). Kamphaus hatte sich in Rom vor allem wegen seines langen Widerstands gegen den Ausstieg aus dem System der gesetzlichen Schwangerenkonflikberatung unbeliebt gemacht. Von Tebartz-van Elst erhoffte man sich im Vatikan ein Ende des Limburger "Sonderwegs". Der konkrete Auftrag: Das Rad zurückdrehen! Die betont Konservativen im Bistum applaudierten.
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Montag, 19. August 2013

Papst Franziskus in Bedrängnis

Mächtige Lobbys
In den Hügeln von Castel Gandolfo haben Papst Franziskus und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone am Donnerstag gemeinsam zu Mittag gegessen. Das Treffen zwischen Papst und seinem in der kirchlichen Hierarchie gleich hinter dem Pontifex rangierenden Staatssekretär ist Tradition. Diesmal dürfte das Treffen auch den Charakter eines Krisengipfels gehabt haben. Der Grund ist Francesca Immacolata Chaouqui.
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Francesca Chaouqui ... bringt den Papst in Verlegenheit
Aufklärerin gibt Vatikan-Geheimnisse preis
Eigentlich sollte Francesca Chaouqui den Finanzskandal im Vatikan untersuchen. Nun sorgt die attraktive PR-Frau für Wirbel, weil sie äußerst sensible Interna über die Kurie auf Twitter verbreitet hat.
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Sonntag, 18. August 2013

Hingabe leben

Hingabe leben
weil ich weiß
dass ich angenommen bin
und liebenswert
auch in all meiner Zerbrochenheit

Ja sagen zu meiner Geschichte
ich habe keine andere
trotz allem konnte
unendlich viel Gutes wachsen
auch in allem Verletztsein

Nicht Vergangenem nachtrauern
und nicht von Zukunftssorgen
mich bestimmen lassen
sondern im Augenblick
Licht und Schatten annehmen

Aufatmen
weil ich mich lassen kann
DIR überlassen

Pierre Stutz, Der Stimme des Herzens folgen,
Verlag Herder, Fr. i. Br. 2005, 145

Freitag, 16. August 2013

Papst empfing Fußballteams von Italien und Argentinien

Boffon und Messi schenken Papst Franziskus einen Olivenbaum
Franziskus kritisiert Geschäftemacherei im Fußball:
Spitzenspiel für den Papst
Den päpstlichen Segen haben die Spieler bereits für das Freundschaftsspiel Italien gegen Argentinien erhalten. Vor dem Spiel hört Pater Bernd Hagenkord (Radio Vatikan) Vorfreude bei Franziskus heraus. Doch der Papst mahnt mehr Fairness im Sport an.


domradio.de: Wie kam es denn zu diesem Duell Italien-Argentinien zu Ehren des Papstes?
Pater Bernd Hagenkord SJ (Leiter der deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan): Es waren die beiden Fußballverbände, die die Idee hatten, also Argentinien und Italien. Und ausgerechnet die päpstliche Akademie der Wissenschaften ist auf den Zug mitaufgesprungen und hat daraus dann einen kleinen Event gemacht und hat dann dafür gesorgt, dass die Einnahmen aus dem Spiel einem guten Zweck zukommen.

domradio.de: Was hat denn der Papst dazu gesagt? Hat er sich gefreut?
Hagenkord: Ja, schon, das sah man bei der Generalaudienz mit den Mannschaften und den Betreuern. Das hat ihm richtig Spaß gemacht. Das ist schon etwas, was er gerne macht.

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Fußball: Nationalteams von Argentinien und Italien beim Papst
Franziskus an Messi und andere Sportler: "Seid Vorbilder für eure Fans und tretet gegen Diskriminierung auf!"
Papst Franziskus hat in einer Privataudienz am Dienstag die Fußball-Nationalmannschaften Italiens und Argentiniens empfangen. Beide Mannschaften werden am Mittwoch in Roms Olympiastadion zu Ehren des Papstes gegeneinander antreten. "Zum Glück handelt es sich um ein Freundschaftsspiel, denn ich wüsste nicht, wem ich die Daumen drücken soll", so der Papst zu den Spielern - darunter die Superstars Lionel Messi und Mario Balotelli - und ihren rund 200 Begleitern, die in acht Bussen in den Vatikan angereist kamen. Während Argentinien das Heimatland von Franziskus ist, ist er auch mit dem Herkunftsland seiner Eltern, Italien, als Bischof von Rom eng verbunden.
Kathpress >>

Donnerstag, 15. August 2013

Maria als Zeichen

Ein Zeichen erschien am Himmel,
eine Frau für die Erde.
Als Zeichen für die Kleinen,
ihr werdet vor Gott groß sein.
Als Zeichen für die Schwachen,
Gott ist eure Stärke.
Als Zeichen für die Demütigen,
Gott wird euch emporheben.
Als Zeichen für die Hungrigen,
Gott wird euer Brot sein.
Als Zeichen für die Unglücklichen,
Gott wird euch erlösen.
Als Zeichen für die Sünder,
Gott macht alles gut.

Roland Breitenbach, Sechs-Minuten-Predigten im Lesejahr C,
Verlag Herder, Fr. i. Br., 2003, 170.

Mittwoch, 14. August 2013

Polizei durchsuchte Wohnungen zweier Priester

Schwere Vorwürfe gegen zwei Geistliche in Wien und Oberösterreich: Die katholischen Priester sollen im Internet rechtsradikale sowie schwulenfeindliche Beiträge veröffentlicht haben. Nun klopfte der Geheimdienst an ihre Türen - ein Berg an Beweismaterial sei (trotz teils heftiger Gegenwehr) sichergestellt worden.

Mit Nächstenliebe hatten die "katholischen" Internet-Seiten so gar nichts zu tun. Immer wieder sorgten kreuz.net und gloria.tv in der Vergangenheit mit verhetzenden Beiträgen gegen Homosexuelle und rechtsradikalen Artikeln für Wirbel. In Deutschland und der Schweiz laufen seit Langem Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Betreiber - zwei Priester aus Wien und Oberösterreich.

Eskalation bei Hausdurchsuchung in Wien

Nun wurde auch die heimische Justiz tätig und gab dem Geheimdienst grünes Licht für Hausdurchsuchungen. Wobei es in der Priesterwohnung in der Bundeshauptstadt zur Eskalation gekommen sein soll: Die Schwester des Geistlichen habe versucht, Daten auf dem Computer des Bruders zu löschen und die unerwünschten Besucher daran zu hindern, den PC mitzunehmen. Einen Beamten habe sie gar verletzt.

Während die Verdächtigen - sie wurden auf freiem Fuß angezeigt - aus ihren Kirchen abgezogen wurden, begutachtet der Geheimdienst derzeit noch die Berge an sichergestelltem Beweismaterial.

Krone.at >>


Hausdurchsuchung bei Priestern
Bei Ermittlungen gegen das extremistische Internetportal Kreuz.net soll es zu Hausdurchsuchungen in Wien und Oberösterreich gekommen sein. Dabei handelte es sich angeblich um Wohnungen zweier Priester, berichtet die „Kronen Zeitung“.
ORF.at >>

Einsatz gegen kreuz.net und gloria.tv
Katholisches.de >>


Österreich: Wohnungen von "kreuz.net"-Priestern offenbar durchsucht
In Österreich sollen Ermittler die Wohnungen von zwei mutmaßlichen Unterstützern des Hetzportals kreuz.net durchsucht haben. Die Schwester eines Geistlichen wollte Berichten zufolge noch in letzter Minute Computerdaten löschen, es kam zu Tumulten.
Spiegel-Online >>

Aus dem Blog-Archiv (20.5.2013):
In der Schweiz entlassene Fundi-Priester wechseln nach Wien
Blog-Beiträge zu "kreuz.net"

Dienstag, 13. August 2013

Jesuit Mertes über „homosoziale Männerbünde“ in Kirche

Was lange nur gemunkelt und bei Offenlegung als Beleidigung des Klerus geahndet wurde, wird unter Papst Franziskus langsam enttabuisiert: Das Problem der homosozialen „Männerbünde“ in der Kirche.
Von Franziskus selbst in einem Gespräch mit Ordensoberen aus Lateinamerika als „schwule Lobby“ bezeichnet, schanzen sich diese Bünde Titel, Positionen und Machtzugänge innerhalb der Kirche zu, sagt der bekannte deutsche Jesuit und ehemalige Leiter des Berliner Canisius-Kollegs, Klaus Mertes, in der Zeitschrift „Herder Korrespondenz“ (August-Ausgabe). Es sei hoch an der Zeit, diese Bünde zu „entmachten“. Dabei werde sich Papst Franziskus „hoffentlich nicht einschüchtern“ lassen, so Mertes.
Mertes, der mit einem Brief an ehemalige Kollegschüler 2010 den Anstoß zur Aufdeckung des Missbrauchsskandals gab, zeigt in seinem Beitrag die vielen Fallstricke und Missverständnisse auf, die das Thema homosexueller Seilschaften in der Kirche mit sich bringt.
Weiterlesen religion.orf.at >>

Klaus Mertes’ Artikel in der Herder Korrespondenz >>

Sonntag, 11. August 2013

Kennst du die Namen der Zärtlichkeit?

Sie heißen:
Zuneigung und Wohlwollen,
Gewogenheit und Anteilnahme,
Wärme und Vertrauen,
Zartgefühl und Feinheit,
verlässliche Geborgenheit,
Einfühlsamkeit und liebevolle Verzauberung.

Zärtlichkeit erfahren
gibt dir die Zuversicht:
hier ist jemand, der mich mag,
bei dem ich immer willkommen bin,
dem ich alles anvertrauen kann,
der mit mir durchhält,
meine Ängste mitträgt und besänftigt,
meine Tränen versteht,
und sich mit mir freut an der Schöpfung,
an den Menschen, an der Gemeinschaft -
als Quellen der Freude und des Lebens,
als Quellen der Zärtlichkeit Gottes.

Haller A., Jugendgottesdienste, ZN 142.

Freitag, 9. August 2013

Neue "Pfarrer-Initiative Deutschland" gegründet

Priester und Diakone aus acht deutschen Bistümern haben sich zur "Pfarrer-Initiative-Deutschland" zusammengeschlossen. Die Mitglieder, die sich selbst als "reformorientiert" charakterisieren, kommen aus den Bistümern Augsburg, Freiburg, Fulda, Köln, München-Freising, Passau, Rottenburg-Stuttgart und Würzburg, wie die Vereinigung am Donnerstag in Augsburg mitteilte. Ihr Ziel sei es, mit Bischöfen und Gläubigen eine zeitgemässe und "menschennahe Seelsorge im Geiste Jesu" zu gestalten.

Weiterlesen kipa - apic >> 

www.pfarrer-initiative.de >>



Initiative in Deutschland - Pfarrer wollen Reformgeist des Konzils beleben

Reformorientierte Priester und Diakone haben die „Pfarrer-Initiative-Deutschland“ gegründet.
Die Mitglieder wollen den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzil in der Pastoral wiederbeleben.
Das sagte Sprecher Albert Bauernfeind den Münchner Kirchennachrichten. Der Dekan
von Fürstenfeldbruck erklärte auch, warum sich die Initiative von Papst Franziskus bestärkt
fühlt.
Weiterlesen >>

Mittwoch, 7. August 2013

Kritik des Klerikalismus

Kommentar von Rainer Bucher (katholischer Pastoraltheologe an der Universität Graz) in der FURCHE vom25. Juli 2013, Seite 13:

"In meiner kleinen, unregelmäßigen Reihe 'Kritik des reaktionären Katholizismus' heute: der Klerikalismus. Er ist etwas sehr Altes - aber leider hier und da wieder aktuell. Der Klerikalismus startete als Herrschaft von Priestern über die Gesellschaft, was im christlichen Bereich seit dem frühen Mittelalter immer mal wieder versucht wurde, aber auf Dauer nie so ganz gelang.

Als priesterliche Herrschaft über die Kirche hatte er schon mehr Erfolg, wenn auch die Einflussrechte der Laien über lange Jahrhunderte sehr viel größer waren als heute. Doch mit dem Absolutismus der frühen Neuzeit wurde die innerkirchliche Priesterschaft nach und nach Wirklichkeit und in theologische, institutionelle und spirituelle Muster gegossen.

In Zeiten religiöser Selbstbestimmung aber ist es damit vorbei, schlicht, weil die katholische Kirche die Macht über ihre eigenen Mitglieder verloren hat. Was ist dann heute Klerikalismus? Eine erkennbar fatale Identitätsstrategie von Priestern, die mit genau dieser Situation der religiösen Freiheit nicht zurecht kommen.

Irgendwann in den 90er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde diese Form des Klerikalismus hoffähig. Damals begann man wieder, 'priesterliche Identität' durch Abwertung von Laien sichern zu wollen: In Liturgie und Kirchenrecht, in Habitus und Haltung. Keinem der Priester, die mich prägten und denen ich bis heute dankbar bin, wäre das eingefallen.

Denn sie wussten: Wer sich so retten will, ist schon verloren. Und er ist weit weg von dem, wofür es Priester gibt: verlössliche, erkennbare, unverlierbare Zeichen und Werkzeuge der Gnade Gottes zu sein, in Wort und Tat, Sakrament und Gebet, für andere, für viele, potenziell all. - Man muss sich gegen den Klerikalismus wehren, wo man ihn trifft. Das ist man sich selber schuldig - und den Priestern."

Dienstag, 6. August 2013

Die fliegende Pressekonferenz des Papstes

Konsistorium, Frauenpriesterweihe, Vatileaks, Reform und der Inhalt der schwarzen Aktentasche: Eigentlich halte er ja nichts von Interviews, hatte Papst Franziskus auf seinem Flug nach Brasilien den mitreisenden Journalisten gesagt. Doch dann ließ er sich auf dem Rückflug doch zu einem Frage-Antwort-Spiel hinreißen, über eine Stunde lang. Die deutschsprachige Redaktion von Radio Vatikan macht diese Pressekonferenz anhand des Mitschnittes zugänglich, teils als Arbeitsübersetzung, teils aber auch zusammen gefasst.


Radio Vatikan >>

Montag, 5. August 2013

Zulehner: "Die Zeit der Volkskirche ist vorbei"

Die Kirche befinde sich derzeit in einem epochalen Umbau voller Chancen, sagt der berühmte katholische Religionssoziologe und Pastoraltheologe Paul M. Zulehner. Damit dieser Umbau nicht in Bürokratie und Resignation ende, brauche es ermutigende Visionen. Etwa die urchristliche Vision von einer "Zivilisation der Liebe", von der Kirche als "Heil-Land" in der Spur Christi. Zulehner erklärt, warum die Epoche der Volkskirche, des Konfessionalismus und der Pfarrerzentriertheit zu Ende sei. Er ist überzeugt: Jetzt beginne die Zeit der inspirierten Laien, die selbst aktiv würden und sich auf neue Art vernetzten.

evangelisch.de >>

Sonntag, 4. August 2013

Haben und Sein

Das Haben
ist die aufgehäufte Arbeit,
das Sein ist die menschliche Tätigkeit.
Tätigkeit bedeutet nicht,
Steine von hier nach dorthin zu schleppen
und dann wieder zurück zu schleppen.
Das ist keine Arbeit im menschlichen Sinne.

Sein heißt lebendig zu sein,
interessiert zu sein,
die Dinge zu sehen,
Menschen zuzuhören,
sich in Menschen hinein zu versetzen,
sich in sich selbst hinein zu versetzen,
das Leben interessant zu machen,
aus dem Leben etwas Schönes zu machen.
Sein ist gerade nicht etwas Langweiliges.

Erich Fromm, in: Gebetsmappe der Burg Altpernstein,
Hrsg. Burg Altpernstein, o. J. 280.

Samstag, 3. August 2013

Papst entlässt zwei Erzbischöfe Sloweniens wegen Finanzskandal

Nuntius Juliusz Janusz, Erzbischof Anton Stres (Ljubljana) und Erzbischof Marjan Turnsek (Maribor) nach der Rücktrittspressekonferenz
Vatikan greift in Slowenien durch
Mit harter Hand hat Papst Franziskus die kirchlichen Strukturen in Slowenien nach einem Finanzskandal neu geordnet. Dabei entließ er die beiden einzigen Erzbischöfe des Landes aus ihren Ämtern.
Die abgesetzten Erzbischöfe von Ljubljana und Maribor, Anton Stres (Mitte) und Marjan Turnsek (rechts), äußerten sich reumütig und zeigten Verständnis für das entschlossene Vorgehen des Papstes. Nach einem Bericht der italienischen Tageszeitung "La Stampa" (Onlineausgabe) teilte Stres in Ljubljana nach Bekanntwerden der Entscheidung mit, Papst Franziskus habe ihn bereits am 29. April zum Rücktritt aufgefordert.
Anlass für den ungewöhnlichen Schritt sind finanzielle Fehlentscheidungen der beiden Kirchenmänner, die dem Erzbistum Maribor Schulden in Höhe von rund 800 Millionen Euro beschert haben. Der angerichtete Schaden wird nach Korrespondentenberichten inoffiziell sogar auf bis zu 1,7 Milliarden Euro beziffert. Als größter Kreditgeber blieb auch die größte slowenische Bank NLB auf einem Schuldenberg sitzen.
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Katholische Kirche von Slowenien vor Bankrott
Die katholische Kirche in Slowenien kämpft mit einem Wirtschaftsskandal gigantischen Ausmaßes. Hunderte Millionen Euro Kirchenschulden haben die Banken und beinahe den ganzen Staat in Schieflage gebracht.
In der langen Geschichte der katholischen Kirche dürfte es kaum Parallelen zu jenem riesigen Wirtschaftsskandal geben, der derzeit die slowenische Erzdiözese Maribor an den Rand des Ruins treibt. Medien in Slowenien sprechen auch schon vom drohenden moralischen Bankrott.
Zwei Mitverantwortliche, Anton Stres, Erzbischof von Ljubljana, und Marjan Turnsek, Erzbischof von Maribor, haben die Konsequenzen gezogen und dem Papst ihren Rücktritt angeboten. Dieser nahm am Mittwoch an - mehr dazu in Papst entlässt zwei slowenische Erzbischöfe. Vor zwei Jahren hatte schon der damalige Erzbischof von Maribor, Franc Kramberger, seinen Hut nehmen müssen. Offiziell wurde sein Alter als Grund für den Wechsel angegeben. Inoffiziell ging es auch hier um den Zusammenbruch der Diözesanfinanzen.
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Freitag, 2. August 2013

An alle Muslime: Glückwünsche des Papstes zum Ende des Ramadan

Respekt voreinander, Respekt vor der jeweils anderen Religion: Papst Franziskus betont in seiner Botschaft an die Muslime zum Fest des Ende des Ramadan `Id al-Fitr die Bedeutung der Erziehung.

Es sei Tradition, dass der zuständige Rat für interreligiösen Dialog einen Glückwunsch schicke, gemeinsam mit einigen Gedanken zu einem Thema, das beide angeht. In seinem ersten Pontifikatsjahr wolle er diese Botschaft aber selber unterzeichnen, so der Papst. Bereits in seinen ersten Äußerungen nach seiner Wahl hatte Papst Franziskus betont, wie wichtig ihm der Dialog mit dem Islam sei.
In diesem Jahr wolle er die Frage der Erziehung ansprechen, so Franziskus. Nur so lasse sich der Respekt voreinander und gegenseitig wirklich fördern.
Dieser Respekt beziehe sich auf Leben, die physische Unversehrtheit, die Würde und Rechte, die Reputation, das Eigentum, die jeweilige Identität, seine Vorstellungen und die politische Wahl, zählt der Papst auf. Um das zu erreichen, hätten Schulen, Religionsunterricht und darüber hinaus jeder Form der Kommunikationsmittel eine Rolle zu erfüllen.
Der Respekt schließe aber auch die Religion ein, Lehren, Symbole und Werte seien zu respektieren, ebenso die jeweiligen religiösen Führer und Kultorte. „Wie viel Schmerz bereiten doch die Angriffe auf die einen oder anderen von ihnen!”, fügt der Papst an.
Erziehung erfülle hier die Rolle, „respektvoll über die anderen Religionen und deren jeweilige Anhänger denken und sprechen, ohne deren Überzeugungen und deren Praxis lächerlich zu machen oder herabzusetzen.“ Dazu wolle er zum diesjährigen Fest des Fastenbrechens einladen.

Radio Vatikan >>

Aufruf an Christen und Muslime
Papst nutzt Ramadan für Botschaft
Respekt voreinander, dazu hat Papst Franziskus Muslime und Christen anlässlich des Ramadan-Endes aufgerufen. Dass sich der Papst persönlich zu dem islamischen Festtag äußert, ist ungewöhnlich. Doch es passt zu einem neuen Ton aus dem Vatikan.
Tagesschau.de >>

"Er ist eine Revolution für Europa und die Welt"

Kurier vom 1. August 2013, Seite 8:

"In einem soben erschienenen Buch über Papst Franziskus von Michael Hesemann kommt seine 64-jährige Schwester Maria zu Wort. Der Papst wolle eine Kirche, die sich ihrer materiellen Reichtümer entledigt und deren Hirten 'wie ihre Schafe riechen', sich also nicht abkapseln, sondern unter den Menschen leben und ihnen dienen. 'Er ist eine Revolution für Europa und die Welt', sagt sie. Wenn er anrufe, sprechen sie nur über Familienthemen."

Donnerstag, 1. August 2013

Der Papst, der sich den Menschen ausliefert

Als hätte der Regen von Rio de Janeiro den Mehltau abgewaschen, der sich klebrig über die katholische Kirche gelegt hat: Papst Franziskus reist im Triumph durch Brasilien. Nicht weil er Probleme löst, sondern weil er die Menschen mitnimmt.
Süddeutsche >>