Freitag, 15. März 2013

"Papst Franziskus wird sich dem ganzen Brimborium widersetzen"



Interview mit Heiner Geißler: "Raus aus den Palästen, leben wie das Volk"
Heiner Geißler verließ den Jesuiten-Orden, weil er dauerhaft das Gelübde nicht hätte halten können. Der ehemalige Bundesminister wertet die Wahl des Jesuiten Jorge Mario Bergoglio zum Papst als Befreiung: Die Kirche habe die Dimension ihrer Krise erkannt.
Sein bescheidenes Auftreten zeigte bereits, dass sich Franziskus dem ganzen Brimborium - rote Schuhe, viel Silber, Brokat und Hermelin - widersetzen wird. Ein Vorbild für alle Prälaten: Raus aus den Palästen, leben wie das Volk.
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Papst Franziskus: Schluss mit der Eitelkeit
Der neue Pontifex ist Jesuit: Pomp ist ihm fremd, Luxus auch. Er könnte der Kirche guttun, indem er sie von ihrem Papst-Zentrismus befreit und den Gemeinden mehr Freiheit gibt. Was die europäischen Reformwünsche angeht, gibt es allerdings keinen Grund zur Euphorie.
Dass der neue Papst nach seiner Wahl mit seinen Brüdern im Amt gemeinsam im Bus und nicht in der Papstlimousine gefahren ist, zeigt die Haltung eines Ordensmanns, der sich zur Mitbrüderlichkeit verpflichtet weiß. Mich hat berührt, dass er vor seinem ersten Segen als Papst die Gläubigen auf dem Petersplatz gebeten hat, für ihn den Segen Gottes zu erbitten. Damit wird deutlich, dass er sein Amt nur bezogen auf das Volk Gottes versteht und nicht über oder neben ihm stehen will.
Die Kardinäle haben durch seine Wahl die klare Botschaft gesetzt: Die Kirche braucht einen Neuanfang und Reformen aus dem Evangelium. Die Zeiten kurialer Eitelkeiten, Verstrickungen und Machenschaften müssen ein Ende haben. Diesem Papst ist zuzutrauen, dass er als erfahrener Erzbischof einer großen Diözese und langjähriger Provinzial, also Ordensoberer, Kraft zur energischen Leitung der Weltkirche und damit auch der römischen Kurie besitzt.
Beitrag von Thomas Schüller, Prof. für Kirchenrecht an der Universität Münster, auf Spiegel-Online >>

Neuer Stil von Papst Franziskus schon am ersten Tatg
orf.at >>

Schönborn: "Mit Papst Franziskus sehr guten Hirten gewählt"
Dringende Aufräumarbeiten innerhalb des Vatikan ortet Kardinal Christoph Schönborn. Er hoffe, so der Kardinal bei einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag in Rom, dass es Papst Franziskus bald gelingen werde, den guten Ruf des Vatikan wieder herzustellen. Schönborn zeigte sich verärgert über einige schwarze Schafe, die durch Indiskretionen den gesamten Vatikan in Verruf gebracht hätten. Der Wiener Erzbischof sprach wörtlich von einem "Skandal", dass "vertrauliche Gespräche der Kardinäle im Vatikan wortwörtlich von italienischen Zeitungen gedruckt" worden seien.
Kathpress >>


Junta-Opfer Jalics mit Papst versöhnt
Die Rolle des neuen Papstes während der Militärherrschaft in Argentinien gilt als umstritten. Als er Provinzial der Jesuiten in Argentinien war, wurden zwei seiner Ordensmänner verschleppt. Einer davon lebt heute in Oberfranken.
BR.de >>

Erklärung von Pater Franz Jalics SJ vom 15.3. >>

Ergänzende Erklärung von Pater Franz Jalics SJ vom 20.3. >>

Nobelpreisträger: Papst hatte keine Verbindung zur Militärjunta
London, 14.03.2013 (KAP) Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel hat Berichte kategorisch zurückgewiesen, wonach Papst Franziskus während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) mit den damaligen Machthabern paktiert habe. Wörtlich sagte der 81-Jährige am Donnerstag laut deutscher katholischer Nachrichtenagentur KNA dem spanischsprachigen Dienst der BBC: "Es gab Bischöfe, die Komplizen der Diktatur waren, aber Bergoglio nicht." Es gebe keinerlei Verbindung zwischen Bergoglio und der Diktatur, so der bekannte Menschenrechtler.
Kathpress >>


Papst soll mit über 90 Stimmen gewählt worden sein
Laut Zeitung Einigung zwischen Bertone, Sodano und Dolan gegen Favoriten Scola
Standard >>

Kohlmaier: Ein Funken Hoffnung ist noch keine Wende!
In der Tat: Das Konklave hätte ein viel ungünstigeres Ergebnis bringen können! Die Auswahl des argentinischen Jesuiten Bergoglio bedeutet ein positives Signal. Hoffnung gibt vor allem, dass sich die vatikanische Klerikomafia nicht durchsetzen konnte. Offenbar ging ein sehr großer Teil der Kardinäle mit dem Vorsatz in die Sixtina, einem von ihnen die schwere Aufgabe zu übertragen, den wirklich schrecklichen Zustand der Kurie zu ändern, der die ganze Kirche schwer beschädigt hat.
Kommentar von Herbert Kohlmaier>>

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