Donnerstag, 28. März 2013

Brandrede Bergoglios aus dem Vorkonklave veröffentlicht

Die Kirche, die sich um sich selber dreht: Theologischer Narzissmus

Der Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, veröffentlichte in seiner Diözesanzeitschrift ‚Palabra Nueva’ mit der Genehmigung des Papstes die Ansprache, die dieser vor dem Konklave in der Generalkongregation gehalten hatte.

Viele Kardinäle hatten davon gesprochen, dass diese sie sehr beeindruckt habe, nun liegt der Text auch veröffentlicht vor. Die Worte des damaligen Kardinals Jorge Mario Bergoglio:

Ich habe Bezug genommen auf die Evangelisierung. Sie ist der Daseinsgrund der Kirche. Es ist die „süße, tröstende Freude, das Evangelium zu verkünden“ (Paul VI.). Es ist Jesus Christus selbst, der uns von innen her dazu antreibt.

1. Evangelisierung setzt apostolischen Eifer voraus. Sie setzt in der Kirche kühne Redefreiheit voraus, damit sie aus sich selbst herausgeht. Sie ist aufgerufen, aus sich selbst herauszugehen und an die Ränder zu gehen. Nicht nur an die geografischen Ränder, sondern an die Grenzen der menschlichen Existenz: die des Mysteriums der Sünde, die des Schmerzes, die der Ungerechtigkeit, die der Ignoranz, die der fehlenden religiösen Praxis, die des Denkens, die jeglichen Elends.

2. Wenn die Kirche nicht aus sich selbst herausgeht, um das Evangelium zu verkünden, kreist sie um sich selbst. Dann wird sie krank (vgl. die gekrümmte Frau im Evangelium). Die Übel, die sich im Laufe der Zeit in den kirchlichen Institutionen entwickeln, haben ihre Wurzel in dieser Selbstbezogenheit. Es ist ein Geist des theologischen Narzissmus.

In der Offenbarung sagt Jesus, dass er an der Tür steht und anklopft. In dem Bibeltext geht es offensichtlich darum, dass er von außen klopft, um hereinzukommen. Aber ich denke an die Male, wenn Jesus von innen klopft, damit wir ihn herauskommen lassen. Die egozentrische Kirche beansprucht Jesus für sich drinnen und lässt ihn nicht nach außen treten.

3. Die um sich selbst kreisende Kirche glaubt – ohne dass es ihr bewusst wäre – dass sie eigenes Licht hat. Sie hört auf, das „Geheimnis des Lichts“ zu sein, und dann gibt sie jenem schrecklichen Übel der „geistlichen Mondänität“ Raum (nach Worten de Lubacs das schlimmste Übel, was der Kirche passieren kann). Diese (Kirche) lebt, damit die einen die anderen beweihräuchern.

Vereinfacht gesagt: Es gibt zwei Kirchenbilder: die verkündende Kirche, die aus sich selbst hinausgeht, die das „Wort Gottes ehrfürchtig vernimmt und getreu verkündet“; und die mondäne Kirche, die in sich, von sich und für sich lebt.

Dies muss ein Licht auf die möglichen Veränderungen und Reformen werfen, die notwendig sind für die Rettung der Seelen.

Quelle: Blog.RadioVatikan >>


Foto der Handschrift Bergoglios und Transkription auf Palabra Nueva >>

Kommentare:

Für eine radikale Neuorientierung der Kirche
Die Sensation kam aus Kuba: Der Kardinal von Havanna, Jaime Lucas Ortega y Alamino, veröffentlichte ein Manuskript jener Rede, die Jorge Maria Bergoglio Anfang März vor den Kardinälen in Rom hielt, wenige Tage, bevor das eigentliche Konklave begann.
domradio.de >>

Kardinal Bergoglio vor dem Konklave: „Die egozentrische Kirche beansprucht Jesus für sich“
Die Selbstbezogenheit der Kirche ist der Grund für das Übel in den kirchlichen Institutionen. Harsche Worte, die Kardinal Jorge Bergoglio vor dem Konklave während der Generalkongregation äußerte. Der Erzbischof von Havanna, Kardinal Jaime Ortega, veröffentlichte in seiner Diözesanzeitschrift „Palabra Nueva“ mit der Genehmigung des Papstes diese Ansprache. Viele Kardinäle hatten davon gesprochen, dass diese sie sehr beeindruckt habe, nun liegt der Text auch veröffentlicht vor. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung.
Radio Vatikan >>

Mittwoch, 27. März 2013

Papst Franziskus will im Gästehaus wohnen

Papst Franziskus will im Vatikan-Gästehaus „Domus Sanctae Martae“ wohnen bleiben. Das hat Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag bestätigt. „Zumindest bis auf weiteres“ werde der Papst nicht in das Appartement im Apostolischen Palast umziehen, das seine Vorgänger genutzt haben. Lombardi wörtlich: „Der Papst will eine normale Weise des Zusammenlebens mit anderen ausprobieren.“ Er fügte hinzu, dass in der Domus Santa Marta in der Regel etwa fünfzig Prälaten dauerhaft wohnen, die an der Kurie arbeiten. Franziskus bleibe wie bisher seit dem Konklave im etwas größeren Zimmer 201. Das sogenannte Päpstliche Appartement im Apostolischen Palast nutze Franziskus bisher vormittags für Audienzen und Begegnungen. Auch an diesem Morgen hat Papst Franziskus in Santa Marta wieder die Frühmesse gefeiert.
Radio Vatikan >> 

Papst will weiter in einer Suite im Gästehaus wohnen
Im Vatikan hieß es am Mittwoch, die "Orientierungsphase" dürfte noch länger dauern - Franziskus pflegt unkomplizierten und unkurialen Stil
Kathpress >>

Santa Marta statt Vatikan-Palast:
Papst Franziskus wohnt weiter im Gästehaus
Seine Wohnung im Apostolischen Palast ist inzwischen fertig eingerichtet, doch umziehen will Franziskus noch nicht. Der Papst wohnt vorerst weiter im Gästehaus Santa Marta - in durchaus gediegenem Ambiente.
SPIEGEL-Online (mit Fotos) >>

....und noch ein Unterschied der Hoffnung gibt:
 


Papst Franziskus, Papst Benedikt XVI. und das liebe Geld:
Was verdient eigentlich der Papst?
Millionenboni für Manager, Spitzenverdienste für Vorstandsvorsitzende. Aber wovon lebt eigentlich der Heilige Vater? Bekommt ein Papst einen Ehrensold? Franziskus fühlt sich wie auch sein Vorgänger der Armut verpflichtet.
Beitrag auf domradio.de >>

Montag, 25. März 2013

Bischof Zsifkovics verschleppt wichtige Besetzung

Presseaussendung der Laieninitiative Burgenland

Laieninitiative kritisiert die bereits dreimonatige Vakanz des Generalvikars
Bischof Zsifkovics verschleppt wichtige Besetzung
Mit Jahresende 2012 kam es in der Führungsriege der  Diözese Eisenstadt zu zwei überraschenden Rücktritten. Sowohl Generalvikar Georg Lang als auch Moderator Petar Ivandic warfen das Handtuch. „Es ist vollkommen unverständlich und nicht akzeptabel, dass Bischof Zsifkovics seit nunmehr drei Monaten keinen neuen Generalvikar ernannt hat,“ sagt der Sprecher der Laieninitiative Burgenland Eduard Posch. „Immerhin handelt es sich beim Generalvikar um den Stellvertreter des Bischofs, der für die Verwaltung der Diözese zuständig ist.“
Die Laieninitiative Burgenland fordert den Bischof auf, endlich seiner Führungsaufgabe nachzukommen, einen neuen Generalvikar zu ernenn und das Kirchenvolk sowie alle Bediensteten der Diözese nicht länger im Ungewissen über den neuen Chef der Diözesanverwaltung zu lassen. „Offensichtlich hat der Bischof Probleme mit der Nachbesetzung oder er kommt seiner Aufgabe nicht nach. Anders ist es nicht zu erklären, dass diesbezüglich seit drei Monaten Funkstille herrscht und keine Entscheidung getroffen wird,“ so Posch.
Zu seinen Beweggründen meinte der zurückgetretene Generalvikar Georg Lang im Pfarrblatt der Pfarre St. Margareten: „Es waren schon die Inhalte und auch Entscheidungen, die ich immer öfter nicht mehr mittragen konnte bzw. die ich nicht aus voller Überzeugung verantworten konnte.“ Für die Laieninitiative Burgenland ist dies ein weiterer Beleg über die Situation und das Klima in der Diözese Eisenstadt unter dem neuen Bischof: Er drückt seine Entscheidungen beinhart durch und ist zu keinem wirklichen Dialog bereit. Dabei nimmt er sogar in Kauf, dass ihm nach der Reihe die engsten Mitarbeiter abhanden kommen. Der langjährige Stadtpfarrer von Jennersdorf, Alois Luisser sagt zur Lage im Burgenland: „Anstelle einer geschwisterlichen Diözese sind wir ein ‚Trümmerhaufen‘ geworden.“

Sonntag, 24. März 2013

Dein Weg führt nach unten

Jesus
Gott gleich
aber es ist dir nicht wichtig
du machst dir nichts aus Macht
Macht-losigkeit
das ist dein Weg
entäußert
wie ein Sklave
den Menschen gleich
was für dich zählt
sind die Menschen
für sie bist du da
ihnen willst du nahe sein
ihnen willst du helfen
für sie führt dien Weg nach unten
ans Kreuz
in den Tod

Jesus
manchmal verstehe ich dich nicht
manchmal wünsche ich mir
du würdest es allen zeigen
die dich auslachen
die mich auslachen
manchmal wünsche ich mir
du würdest die Richtung ändern
und von oben herab
sagen was Sache ist

Aber
dein Weg führt nach unten
nur so kannst du uns neue Würde geben
nur so kannst du solidarisch sein
nur so kannst du einen Neuanfang ermöglichen
nur so führt dein Weg zum Ziel
er wird
zum Anfang neuen Lebens

Autor unbekannt, in: Dagmar Keck (Hrsg.) Ideenwerkstatt Gottesdienste Nr. 3/2007, Verlag Herder, Fr. i. Br., 2007, 20f.

Samstag, 23. März 2013

Jennersdorfer Extra-Pfarrblatt zur Papstwahl

Die Pfarre Jennersdorf hat heute ein Extra-Pfarrblatt zur Papstwahl herausgebracht. Sieben Kommentare sind in dieser gut gelungenen und interessanten Sondernummer des Pfarrblattes zu lesen, darunter zwei Pastoraltheologen. Danke den Verantwortlichen für diese schöne und wichtige Initiative.
Unter anderem hat auch der Stadtpfarrer i.R. von Jennersdorf einen sehr persönlichen, berührenden aber auch aufrüttelnden Beitrag mit  Bezug zu unserer Diözese geschrieben.

"Vater" Franziskus,
 tritt auf, als wäre er der leibliche Bruder von Mutter Teresa. So hat unser neuer Papst mein Herz berührt! Mir sind vor Freude Tränen runtergelaufen. Ich bin so zufrieden, dass er zu jenen Bischöfen gehört, die den Prunk ablehnen und ihr Herz geöffnet haben für die Unterdrückten, Ausgebeuteten und Rechtlosen. Es war schon lange mein Wunsch, dass einer zum Papst gewählt wird, der mit den Armen und Hungernden mitlebt und am eigenen Leib gespürt hat, was Notleiden heißt. Nur solche Bischöfe und Päpste können uns vorleben, wie die Kirche eine Option für die Armen leben kann.

Und noch eines erfüllt mich mit Freude: Ich habe mich während des Konzils im Studium mit großer Freude und Begeisterung auf den Priesterberuf vorbereitet. Oft und oft habe ich mich damals gefragt: "Wieso habe ich das Glück, jetzt Theologie studieren zu dürfen und warum darf ich dieser Kirche angehören, einer Kirche, die unter Papst Johannes XXIII. und seinem Konzil so großartig unterwegs war?" Die Erwartungen an diese Kirche sind immer größer geworden. Aber stattdessen ist meine Enttäuschung über die Kirche, die mehr den drohenden Zeigefinger denn die segnende Hand erhoben hat, gewachsen. Man hat Menschen, Seelsorger, die nicht der römischen Regulierung entsprochen haben, ausgegrenzt, verheirateten Priestern die Stola von den Schultern genommen, Homosexuelle für krank erklärt und Geschiedene von der Kommunionbank gewiesen...

Das war nicht mehr meine gewollte Kirche, für die ich mich begeistert ins Abenteuer gestürzt habe! Ich fühlte mich um mein Leben betrogen, gerne hätte ich auch eine Familie gegründet! Zu dieser Missstimmung tragen auch die herzlosen Vorgänge und Entscheidungen in unserer Diözese bei. Mit Keksebacken und Kartenspiel wirbt der Bischof für sich selbst. Wer sorgt sich um das Reich Gottes? An Stelle einer geschwisterlichen Diözese sind wir ein "Trümmerhaufen" geworden.

Jetzt aber schöpfe ich wieder Hoffnung, und mit König Salomon bitte ich: Gott, gib ihm und uns ein hörendes Herz! Wir wollen uns öffnen für das, was in unserer Kirche neu wird und Menschen glücklich macht!

Ich lade Sie alle ein: Unterstützen wir Vater Franziskus täglich mit dem Mutter-Teresa-Gebet: Herr mach uns würdig, unseren Mitmenschen in aller Welt zu dienen...

Alois Luisser, Pfarrer i. R.

Freitag, 22. März 2013

Dtld: Pfarrer von Hamm wagt Veränderungen in der Kirche

Pfarrer Bernd Mönkebüscher leitet seit 2007 den Pastoralverbund Hamm-Mitte-Osten mit seinen rund 14 500 Mitgliedern. Der 47-Jährige versteht Kirche als „Kundschafter des Neuen“. So hat er die Bänke aus der Agneskirche entfernen lassen und die „Moonlightmass“ etabliert, eine Messe mit meditativem Charakter.

Hammer Pfarrer vor Papst-Wahl:
Wegfall des Zölibats und Frauen als Priester fällig
Wir sprachen mit Bernd Mönkebüscher, Pfarrer und Leiter des Pastoralverbundes Hamm-Mitte-Osten, über die Notwendigkeit für Veränderungen in der Kirche.
In Ihrem Pastoralverbund wird es nach Ostern ein für Hamm ganz neues Angebot geben: Ein Priester kommt zur Eucharistiefeier nach Hause. Wie kam es zu der Idee der Messe im Wohn- oder Esszimmer, im Gartenhaus oder Partykeller?

Mönkebüscher: Wir haben im Pastoralteam überlegt, wie wir das gottesdienstliche Angebot bei uns nochmals erweitern können und Menschen eine besondere Erfahrung der Eucharistiefeier ermöglichen können. Im Grunde knüpfen wir damit an die Situation an, wie Christentum und Eucharistiefeier sich entwickelt haben. Christen trafen sich nämlich in den Wohnungen, um Eucharistie zu feiern.
Westfälischer Anzeiger >>

Donnerstag, 21. März 2013

Papst Franziskus: Jubel & Kritik


Trotz Jubel weltweit: Papst der Armen im Kreuzfeuer der Kritik
Mit seinen ersten Auftritten hat Papst Franziskus bereits viele Herzen für sich gewinnen können, auch außerhalb der Kirche. Aber das Echo ist nicht ungeteilt.
explizit.de >>

Amtseinführung von Papst Franziskus:
In aller Bescheidenheit
Worum es diesem neuen Papst geht, hat er in den vergangenen Tagen immer wieder deutlich gemacht: Bescheidenheit und Volksnähe statt Prunk und Macht. Bei der feierlichen Amtseinführung jubeln ihm Hunderttausende zu.
Süddeutsche >>

Mit Franziskus kommen Begriffe der Befreiungstheologie in den Vatikan
Neue Töne auf dem Petersplatz
Die poetische Prosa der Befreiungstheologen mit nach mehr als 30 Jahren Verzögerung durch den Haupteingang in Rom eingezogen.
Kommentar von Ludwig Ring-Eifel, KNA-Chefredakteur >>

Der Vatikan unter Papst Franziskus:
Der Karneval ist aus
Wusste Franziskus, was er tat, als er Pomp und Prunk im Vatikan für beendet erklärte? Er macht sich damit mächtige Kräfte zu Feinden: die „lobby gay“ und die Traditionalisten.
FAZ >>


Der Mann im Hintergrund
Papst Franziskus und Zeremonienmeister Guido Marini.
Guido Marini ist nervös, so scheint es. Er zupft dem weißhaarigen, agilen Mann neben ihm am Ärmel, doch der reagiert nicht: Gottesdienstbesucher für Gottesdienstbesucher verabschiedet Papst Franziskus am Sonntag nach dem Gottesdienst in der vatikanischen Pfarrkirche persönlich. Herzlich schüttelt er Hände, umarmt die begeisterten Menschen. Da lässt er sich auch von seinem liturgischen Zeremonienmeister nicht ins Handwerk pfuschen.
Katholisch.de >>

Interview: Kardinal Kasper sieht Chance für einen Neubeginn
Papst Franziskus wird die Kirche zu ihren Ursprüngen im Evangelium, im Kampf für mehr Gerechtigkeit und gegen Armut zurückführen: Diesen Eindruck hat der deutsche Kurienkardinal und frühere Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Walter Kasper (80) bekommen, der im Konklave am Dienstag und Mittwoch den neuen Papst mitgewählt hat. Im Gespräch mit unserem Redakteur Ludger Möllers schildert Kasper, mit welchen Entwicklungen die Kirche künftig zu rechnen hat.
Schwäbische.de >>

Traditionalistisch-kritisch-polemisch:

Inauguration
Der Tango-Papst auf der Love-Parade
Franziskus kommt zu früh, bringt die Schweizergardisten in Wallung, küsst ein Baby mit Mutter am Wegesrand. Aber bei der Predigt ist es genau andersherum. Da gibt er eine Kostprobe seiner Langsamkeit.
Paul Badde zur Amtseinführung von Papst Franziskus auf Welt.de >>

Msgr. Guido Marini vor der Entlassung? – Beginnt Kurienreform mit verkehrtem Schritt?
Msgr. Guido Marini, der Zeremonienmeister Papst Benedikts XVI,. und alle bisherigen Zeremoniäre sollen vor der Entlassung stehen. Dies berichtet die traditionsverbundene Seite Messa in Latino. Papst Franz I. läßt für seine Inaugurationszeremonie und das damit verbundene Pontifikalamt die Franziskaner von La Verna kommen.
Katholisches.info >>

Franziskus greift wieder zum Sperrholz-Altar
Nicht allein durch seine Namenswahl macht der neue Papst Franziskus deutlich, wie anders er das Amt versteht als sein Vorgänger Benedikt XVI. Seine ersten Tage offenbaren grundsätzlich neue Akzente.
Welt.de >>

Aktuell:

Das falsche Zeichen?
Stürme der Entrüstung fegten regelmäßig durch die rechts-katholischen Internetportale, wenn irgendwo und irgendwer auch nur leise Kritik an Papst Benedikt XVI. äußerte. So manch ein katholischer Journalist weiß ein Lied davon zu singen, was es heißt, ins Visier der ach so frommen Katholiken zu geraten, die auf diesen so genannten katholischen Internetseiten unter dem Deckmantel von Aliasnamen regelrechte Hasstiraden losließen. Wer es wagte, sich über den Papst, den Stellvertreter Christi auf Erden, negativ zu äußern, dessen Seele war in den Augen dieser Frommen verloren. Sie standen wie eine Mauer hinter dem Papst aus Deutschland.

Umso mehr erschreckt es, wie auf einmal die unzerbrechlich erscheinende Allianz mit dem Nachfolger Petri Risse zu bekommen scheint. Papst Franziskus ist noch keine zwei Wochen im Amt, da eröffnen rechts-katholische Heckenschützen unter der jubelnden Zustimmung ebenfalls Verblendeter bereits das publizistische Feuer auf den Papst aus Argentinien. Und warum? Weil Franziskus Bescheidenheit und Schlichtheit nicht nur propagiert, sondern selber lebt. Diesen Rückwärtsgewandten passt es nicht, dass der Papst, der mit seinen ersten Auftritten die Herzen der Menschen erobert hat, auf Prunk und Pomp verzichtet.
Kirchenzeitung Köln >>


Misstrauische Gesellschaft:
Was die Kritik am Papst über die Kritiker verrät
Misstrauen ist manchmal ein Zeichen von Klugheit, aber meistens ein Zeichen von Schwäche. Vielleicht kommt das Wort deshalb in der Bibel nicht vor, weil gegen das Gift des unbegründeten Argwohns sogar der Papst machtlos ist. Schon am ersten Abend des Pontifikats, als der Neue sich weigerte, ein protziges Kreuz umzuhängen, gifteten die Kommentatoren, nun beginne das große Bescheidenheitstheater. Und als er am Gründonnerstag den Kriminellen die Füße wusch, da schimpften sie über die kniefällige Heuchelei eines emporgekommenen Dorfpfarrers. So viel Demut sei Hochmut! Und außerdem gespielt! – Was werden die Misstrauischen erst sagen, wenn herauskommt, dass Franziskus (der die nächsten Monate im vatikanischen Gästehaus Santa Marta bleibt, statt in den Apostolischen Palast zu ziehen) am liebsten bei seinen Ordensbrüdern, den Jesuiten, wohnen würde? Dann ginge der Heilige Vater künftig in die Vatikanstadt zur Arbeit wie andere Leute ins Büro.
ZEIT-Online >>

Mittwoch, 20. März 2013

Salzburger Pastoralrat: Laien sollen Pfarren leiten

Pastoralrat stellt Weichen für Seelsorgeteams
Ehrenamtliche Laien werden in die Pfarrleitung eingebunden
SALZBURG (eds/wk – 18. 3. 2013) / Einstimmig gab der Pastoralrat der Erzdiözese Salzburg in seiner Klausurtagung am vergangenen Wochenende im Benediktinerstift Michaelbeuern grünes Licht für die Einführung von ehrenamtlichen Seelsorgeteams für die Leitung von Pfarrgemeinden. In der Diözese Linz gibt es bereits 46 solche Teams. Der Pastoralrat ist ein wichtiges Beratungsgremium des Erzbischofs.
Erzdiözese Salzburg >>

Salzburger Pastoralrat: Laien sollen Pfarren leiten
„Grünes Licht für die Einführung von ehrenamtlichen Seelsorgeteams für die Leitung von Pfarrgemeinden“ hat der Pastoralrat der Erzdiözese Salzburg gegeben. Der Beschluss wurde am Wochenende einstimmig gefasst.
Religion.orf.at >>

Dienstag, 19. März 2013

Schönborn wünscht sich „Aufräumarbeiten“

Kardinal Christoph Schönborn hat am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Rom die Veröffentlichung vertraulicher Gespräche von Purpurträgern im Vatikan durch italienische Medien scharf kritisiert.
Es sei ein Skandal, „dass vertrauliche Gespräche der Kardinäle im Vatikan wortwörtlich von italienischen Zeitungen gedruckt“ worden seien. Schönborn äußerte die Hoffnung, dass der neue Papst diesbezüglich Aufräumarbeit leisten werde. „Dringende Aufräumarbeit ist notwendig“, sagte der Kardinal.
Es sei ein Affront für die vielen „treuen, loyalen und kompetenten Mitarbeiter des Vatikans, dass sein Ruf derart belastet“ werde, sagte Schönborn. „Wir hoffen alle, dass der neue Papst den guten Ruf des Vatikans wiederherstellt. Wegen des Fehlverhaltens weniger schwarzer Schafe darf der Ruf des Vatikans nicht so geschädigt werden“, so der Kardinal.

Hoffen auf "tiefgründige Säuberung"
Der Wiener Erzbischof betonte, dass die Kardinäle ihre Loyalität zum Vatikan klar hervorgehoben haben. „Wir hoffen alle, dass es zu einer tiefgründigen Säuberung kommen wird“, sagte Schönborn.
In einer ersten Stellungnahme aus Rom gegenüber Kathpress Donnerstagfrüh hatte der Wiener Erzbischof mildere Töne angestimmt: „Alles spricht dafür, dass die Kardinäle einen sehr guten Hirten gewählt haben“, sagte Kardinal Christoph Schönborn. Der Name Franziskus des neuen Papstes sei programmatisch, so Schönborn.
Religion ORF >>


"Hoffen auf eine Säuberung"
Kardinal Christoph Schönborn beklagt, dass Vatileaks weitergehe, und fordert strenge Strafen. Italienische Medien hatten vertrauliche Gespräche unter den in Rom versammelten Kardinälen veröffentlicht. "Er ist für unsere Zeit genau der Richtige", sagt Schönborn über Papst Franziskus.
Kleine Zeitung >>

Montag, 18. März 2013

Papst Franziskus sucht die Nähe der Menschen



Der neue Papst sucht die Nähe der Menschen
Am Sonntag sorgte Jorge Mario Bergoglio für ein Novum: Er zelebrierte eine Messe in der Sankt-Anna-Kirche, die zwar innerhalb der vatikanischen Mauern liegt, aber allen Besuchern zugänglich ist. Anschließend stellte sich der Papst vor die Kirchentüre und begrüßte jeden Gläubigen persönlich. Viele umarmte und küsste er auf die Wange. Er unterhielt sich mit den Menschen, fragte Kinder nach dem Namen, schüttelte Hände und lächelte. Wie ein normaler Bürger stand der Papst im weißen Gewand inmitten der jubelnden Menge, ließ sich umarmen und fotografieren.
Der Standard >>

Sonntag, 17. März 2013

Du richtest uns auf

Wir danken dir, Gott,
für dein befreiendes Wort,
das uns nicht festlegt
auf unsere Möglichkeiten von heute,
das uns ermutigt,
Neues zu wagen.

Wir danken dir, Gott,
für die Befreiung,
die wir in deinem Wort entdecken,
die uns zur Veränderung ruft
und Sehnsucht weckt nach mehr.

Wir danken dir, Gott,
für dein tröstendes Wort,
das uns aufrichtet,
das uns nach vorne schauen lässt –
DIR entgegen.

Wir danken dir, Gott,
für die Gemeinschaft hier um deinen Tisch,
die uns miteinander verbindet
und uns befreit zum Leben.

Autor unbekannt, in: Gottes Volk 3/2004,
Verlag Kath. Bibelwerk, Stuttgart 2003, 76f



Fastenpredigten zum Vater-unser in Bad Tatzmannsdorf >> 

Freitag, 15. März 2013

Papst Franziskus und die Befreiungstheologie [aktualisiert]

Franziskus und die «Theologie des Volkes»: Befreiung aus der Armut ohne Marx
Jorge Mario Bergoglio, der neue Papst, galt früher als «Kardinal der Armen». Er folgte der «Theologie des Volkes». Diese kommt ohne die marxistischen Elemente der Befreiungstheologie aus, wie Theologin Margit Eckholt im Gespräch erläutert.

Frau Eckholt, wie kam es dazu, dass sich in Argentinien die sogenannte Theologie des Volkes (Teología del pueblo) entwickeln konnte?

Der kulturelle Kontext der sechziger und siebziger Jahre in Argentinien hatte eine ganz eigene Prägung. Nach dem Zweiten Weltkrieg bestimmte der Peronismus das Land. Diese grosse sozio-kulturelle Bewegung griff auch die Anliegen der Arbeiter und Landlosen auf. Ziele waren die Beseitigung des Grossgrundbesitzes und die Verbesserung der Lebensumstände der unteren Schichten. Neben der grossen Aufbruchsbewegung, die das Zweite Vatikanische Konzil (1962–1965) für Kirche und Theologie in Argentinien bedeutet hat, bereitete auch der Peronismus der Theologie des Volkes den Boden.
NZZ, 13.4.2013


Wie steht es um die Befreiungstheologie?
Papst Franziskus spricht ganz selbstverständlich mit Ausdrücken und in Bildern der Befreiungstheologie. Theo.Logik erinnert an die geschichtlichen Anfänge dieser theologischen Strömung und fragt nach ihrem heutigen Erbe.
BR-Bayern2, 8.4.2013 

Stimme der Armen - Wie steht es um die Befreiungstheologie? - als mp3-Audio-Datei >>
Themen:
Der Skandal der Armut und Ausgrenzung - Fünf Jahrzehnte Befreiungstheologie
Geprägt und verändert - Europäische Kämpfer für die Befreiungstheologie
"Aufwachen aus dem Schlummer der Unmenschlichkeit" - Gespräch mit Martin Maier (Jesuit und Befreiungstheologe)
"Freude und Hoffnung, Trauer und Angst: Das Zweite Vatikanum. Rückblicke.Einblicke.Ausblicke" - Konzilsnachlese der Bayern2 Sendereihe jetzt als Buch
Was glaubt Bayern? – Die Sunniten


Selig sind, die sich widersetzten
Der Papst sollte Mut zeigen und einen südamerikanischen Protest-Bischof ehren.

Im September 2000 legten Argentiniens Bischöfe ein Schuldbekenntnis für ihr Schweigen unter dem Obristenregime (1976 bis 1983) ab. Sie standen dabei vor einem Bild von Óscar Romero, dem früheren Erzbischof von San Salvador, den die dortige Militärjunta 1980 hatte ermorden lassen. Die Geste bedeutete: Romero handelte, wo wir untätig blieben.
In der Sache Romero rührt sich der Vatikan bis heute nicht. Konservative Kurienkardinäle verschleppen seit Jahren die Seligsprechung eines Märtyrers, der den Armen weit über El Salvador hinaus als Heiliger gilt. Dabei war der Jesuit Romero ebenso wie Jorge Mario Bergoglio lange als konservativer Kirchenmann aufgetreten und hatte die linksgerichtete Befreiungstheologie als Gefahr für den Glauben abgekanzelt. Doch dann, in den Zeiten des Terrors, ergriff er Partei für die Armen. Anders als damals der heutige Papst teilte Romero mit ihnen nicht nur das Brot, sondern auch die Bedrohung. Er pilgerte bei tropischer Hitze in die von Todeskommandos gepeinigten Dörfer, verlas in seinen Predigten die Namen von Verhafteten, Gefolterten, Verschwundenen, Ermordeten. Am Palmsonntag vor 35 Jahren sprach er zum ersten Mal vom "gekreuzigten Volk", das er im Christus der Karwoche spüre. Im vierten Hirtenbrief verkündete er, die Kirche müsse sich mit den Armen "einschließlich der Risiken und ihres Schicksals der Verfolgung solidarisieren". Während Bergoglio in der Residenz des Diktators Rafael Videla eine Messe zelebrierte (um mit ihm über Entführte zu sprechen, wie er später sagte), richtete Romero das Wort in seiner letzten Sonntagspredigt über die Köpfe der Junta hinweg an die Soldaten: "Ihr tötet eure eigenen Brüder unter den Bauern(...). Die Kirche (...) kann angesichts solcher Abscheulichkeiten nicht schweigen! Im Namen Gottes und dieses leidenden Volkes (...) flehe ich euch an, befehle ich euch: Macht Schluss mit der Repression!"
Zeit-Online, 6.4.2013


Mit Franziskus kommen Begriffe der Befreiungstheologie in den Vatikan
Neue Töne auf dem Petersplatz
Die poetische Prosa der Befreiungstheologen mit nach mehr als 30 Jahren Verzögerung durch den Haupteingang in Rom eingezogen.
Kommentar von Ludwig Ring-Eifel, KNA-Chefredakteur >>


NZZ, 14.3.2013
Franziskus – ist der Name des neuen Papstes ein Programm?
Eine Kirche der Armen und Leidenden
Jorge Mario Bergoglio ist der erste Nichteuropäer seit 1272 Jahren im Amt des Papstes der römisch-katholischen Kirche. Der Argentinier mit italienischen Wurzeln, der sich den Namen Franziskus gegeben hat, steht im Ruf eines Armenpriesters. Dennoch ist seine Wahl noch keine Revolution.


Zeit-Online, 14.3.2013
Wie links ist der neue Papst?
Lateinamerikas Armut hat Franziskus geprägt. Auf den Antikommunismus der vorherigen Päpste könnte eine neue Phase für die Kirche folgen. Von Wolfgang Thielmann


Kleine Zeitung, 14.3.2013
Rechts oder links?
Wo steht Jorge Mario Bergoglio alias Papst Franziskus? Am Tag nach der Wahl des neuen Pontifex Maximus klaffen die Reaktionen weit auseinander, seine Äußerungen entziehen sich einfacher Etikettierung.

"Papst Franziskus wird sich dem ganzen Brimborium widersetzen"



Interview mit Heiner Geißler: "Raus aus den Palästen, leben wie das Volk"
Heiner Geißler verließ den Jesuiten-Orden, weil er dauerhaft das Gelübde nicht hätte halten können. Der ehemalige Bundesminister wertet die Wahl des Jesuiten Jorge Mario Bergoglio zum Papst als Befreiung: Die Kirche habe die Dimension ihrer Krise erkannt.
Sein bescheidenes Auftreten zeigte bereits, dass sich Franziskus dem ganzen Brimborium - rote Schuhe, viel Silber, Brokat und Hermelin - widersetzen wird. Ein Vorbild für alle Prälaten: Raus aus den Palästen, leben wie das Volk.
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Papst Franziskus: Schluss mit der Eitelkeit
Der neue Pontifex ist Jesuit: Pomp ist ihm fremd, Luxus auch. Er könnte der Kirche guttun, indem er sie von ihrem Papst-Zentrismus befreit und den Gemeinden mehr Freiheit gibt. Was die europäischen Reformwünsche angeht, gibt es allerdings keinen Grund zur Euphorie.
Dass der neue Papst nach seiner Wahl mit seinen Brüdern im Amt gemeinsam im Bus und nicht in der Papstlimousine gefahren ist, zeigt die Haltung eines Ordensmanns, der sich zur Mitbrüderlichkeit verpflichtet weiß. Mich hat berührt, dass er vor seinem ersten Segen als Papst die Gläubigen auf dem Petersplatz gebeten hat, für ihn den Segen Gottes zu erbitten. Damit wird deutlich, dass er sein Amt nur bezogen auf das Volk Gottes versteht und nicht über oder neben ihm stehen will.
Die Kardinäle haben durch seine Wahl die klare Botschaft gesetzt: Die Kirche braucht einen Neuanfang und Reformen aus dem Evangelium. Die Zeiten kurialer Eitelkeiten, Verstrickungen und Machenschaften müssen ein Ende haben. Diesem Papst ist zuzutrauen, dass er als erfahrener Erzbischof einer großen Diözese und langjähriger Provinzial, also Ordensoberer, Kraft zur energischen Leitung der Weltkirche und damit auch der römischen Kurie besitzt.
Beitrag von Thomas Schüller, Prof. für Kirchenrecht an der Universität Münster, auf Spiegel-Online >>

Neuer Stil von Papst Franziskus schon am ersten Tatg
orf.at >>

Schönborn: "Mit Papst Franziskus sehr guten Hirten gewählt"
Dringende Aufräumarbeiten innerhalb des Vatikan ortet Kardinal Christoph Schönborn. Er hoffe, so der Kardinal bei einer Pressekonferenz am Donnerstagnachmittag in Rom, dass es Papst Franziskus bald gelingen werde, den guten Ruf des Vatikan wieder herzustellen. Schönborn zeigte sich verärgert über einige schwarze Schafe, die durch Indiskretionen den gesamten Vatikan in Verruf gebracht hätten. Der Wiener Erzbischof sprach wörtlich von einem "Skandal", dass "vertrauliche Gespräche der Kardinäle im Vatikan wortwörtlich von italienischen Zeitungen gedruckt" worden seien.
Kathpress >>


Junta-Opfer Jalics mit Papst versöhnt
Die Rolle des neuen Papstes während der Militärherrschaft in Argentinien gilt als umstritten. Als er Provinzial der Jesuiten in Argentinien war, wurden zwei seiner Ordensmänner verschleppt. Einer davon lebt heute in Oberfranken.
BR.de >>

Erklärung von Pater Franz Jalics SJ vom 15.3. >>

Ergänzende Erklärung von Pater Franz Jalics SJ vom 20.3. >>

Nobelpreisträger: Papst hatte keine Verbindung zur Militärjunta
London, 14.03.2013 (KAP) Friedensnobelpreisträger Adolfo Perez Esquivel hat Berichte kategorisch zurückgewiesen, wonach Papst Franziskus während der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) mit den damaligen Machthabern paktiert habe. Wörtlich sagte der 81-Jährige am Donnerstag laut deutscher katholischer Nachrichtenagentur KNA dem spanischsprachigen Dienst der BBC: "Es gab Bischöfe, die Komplizen der Diktatur waren, aber Bergoglio nicht." Es gebe keinerlei Verbindung zwischen Bergoglio und der Diktatur, so der bekannte Menschenrechtler.
Kathpress >>


Papst soll mit über 90 Stimmen gewählt worden sein
Laut Zeitung Einigung zwischen Bertone, Sodano und Dolan gegen Favoriten Scola
Standard >>

Kohlmaier: Ein Funken Hoffnung ist noch keine Wende!
In der Tat: Das Konklave hätte ein viel ungünstigeres Ergebnis bringen können! Die Auswahl des argentinischen Jesuiten Bergoglio bedeutet ein positives Signal. Hoffnung gibt vor allem, dass sich die vatikanische Klerikomafia nicht durchsetzen konnte. Offenbar ging ein sehr großer Teil der Kardinäle mit dem Vorsatz in die Sixtina, einem von ihnen die schwere Aufgabe zu übertragen, den wirklich schrecklichen Zustand der Kurie zu ändern, der die ganze Kirche schwer beschädigt hat.
Kommentar von Herbert Kohlmaier>>

Donnerstag, 14. März 2013

Der Überraschungs-Papst nennt sich einfach Franziskus


Pontifex vom „anderen Ende der Welt“
Der Erzbischof von Buenos Aires, Kardinal Jorge Mario Bergoglio, ist der neue Papst. Der 76-jährige Jesuit zählte allgemein nicht zum engeren Favoritenkreis. Mit seiner Wahl wird erstmals in der Neuzeit ein Kardinal von außerhalb Europas Oberhaupt der katholischen Kirche.
orf.at >>

Reportage HABEMUS PAPAM auf domradio.de >> (13 min, im Originalton)

Die ersten Worte:
Franziskus beginnt sein Amt mit einer Demutsgeste
Seine Worte in einer (leider schlechten) Arbeitsübersetzung auf Radio Vatikan >>

Ein Gebet für den neuen Papst:
"Bittet den Herrn, dass er mich segnet"
domradio.de >>

Papst Franziskus schreibt Geschichte im Vatikan
Jorge Mario Bergoglio ist der 266. Papst der Geschichte. Der Argentinier machte im Konklave das Rennen und ist damit der erste Pontifex aus Lateinamerika. Noch am Mittwoch zeigte sich Franziskus den Gläubigen im Vatikan.
Salzburger Nachrichten >>

Papst Franziskus: Fußballfan, Mate-Trinker und Chemiker
Wer ist Jorge Mario Bergoglio? Leben, Ansichten und Vorlieben des neuen Papstes.
Kurier >> (mit vielen Fotos)

Argentinier Jorge Maria Bergoglio ist Papst Franziskus
Die römisch-katholische Kirche hat erstmals ein Oberhaupt aus Lateinamerika. Das Konklave wählte Kardinal Jorge Mario Bergoglio aus Argentinien. Der 76 Jahre alte bisherige Erzbischof von Buenos Aires wählte den Papst-Namen Franziskus. Er ist der erste Pontifex aus dem Jesuitenorden.
Frankfurter Allgemeine >>

Ein Jesuit aus Lateinamerika soll die Skandale aufarbeiten
Der neue Papst wendet sich am Petersplatz sofort an die Menschen - In seinem Amt wird er sich zuerst der Aufarbeitung interner Skandale widmen müssen
Analyse im Standard >>

Wahl in Rom: Der Überraschungs-Papst
Mit Jorge Mario Bergoglio hatte kaum jemand gerechnet - jetzt ist er Papst, der erste Südamerikaner, der erste Jesuit. Franziskus gilt als asketischer Intellektueller, ein Mann der zweiten Reihe. Dabei hat er immer wieder Korruption und Armut angeprangert. In seiner Vergangenheit gibt es einen dunklen Fleck.
Spiegel-Online >>

Reaktionen in Argentinien: "Wir haben Messi - und jetzt den Papst"
Jorge Mario wer? So ähnlich fiel die Reaktion der meisten Zuschauer auf dem Petersplatz aus, als der Name des neuen Papstes genannt wurde. Selbst in Argentinien zeigten sich die meisten völlig überrascht von der Wahl - trotzdem rollten schnell die unvermeidlichen Autokorsos.
Spiegel-Online >>

Das Rätsel von Rom – Wer ist dieser Papst wirklich?
Die einen halten ihn für einen Revolutionär, einen zornigen Christen, für andere ist er eine Fehlbesetzung. Je mehr über Franziskus bekannt wird, desto mehr stellt sich die Frage: Wer ist er wirklich?
Die WELT >>

Mittwoch, 13. März 2013

Der Papst ist nicht der Herr der Kirche

Einsiedelns Abt Martin findet, bei einer Bischofswahl solle das Volk mitreden. Solche Reformideen leitet er aus der Tradition ab.

Zum Interview im Tages-Anzeiger >>

Dienstag, 12. März 2013

Zulehner: „Die Intrigen müssen ein Ende haben“

Welche Fragen der nächste Papst angehen muss, erklärt der Wiener Theologe Paul Michael Zulehner im OÖN-Interview >>.

OÖNachrichten: Benedikt XVI. hat ein vorgezogenes Konklave ermöglicht. Doch manche Kardinäle sagen, sie wollen sich Zeit lassen. Was bedeutet das?

Zulehner: Es wurden Befürchtungen geäußert, ein schnelles Konklave würde auf Abmachungen hindeuten, wonach bestimmte Gruppen ihren Kandidaten möglichst rasch gewählt haben wollen. Benedikt XVI. überlässt es den Kardinälen: Sie müssen sich entscheiden, ob sie sich Zeit lassen oder es kleineren Gruppen gestatten, über das Tempo zu einem unerwünschten Erfolg zu kommen. Ich vermute, das Konklave beginnt nicht vor nächstem Montag.

OÖNachrichten: Die Kardinäle sollen intensiv die Lage der Kirche besprechen?

Zulehner: Es stehen viele Fragen an: Was braucht Asien? Einen Papst, der fähig ist für den Dialog zwischen Christentum und Buddhismus. Was braucht Afrika? Einen Papst, der zum Dialog mit dem Islam fähig ist, und jemanden, der in der Aids-Frage Wege unterstützt, die pastoral vor Ort schon gegangen werden. In Lateinamerika braucht es eine Auseinandersetzung mit der charismatischen Pfingstbewegung und nach wie vor mit der Armutsfrage. Europa als „Altersheim der Weltkirche“ ist ein Sonderfall: Hier muss die Kirche sagen, wie sie einen modernen Menschen, der frei wählen kann, für das Evangelium gewinnen kann. Außerdem muss der Vatikan zu einer modernen Organisation umgebaut werden. Der jetzige Zustand ist desaströs.
OÖN-Interview >>



Vor dem Konklave
Gianluigi Nuzzi: "Die Angst vor der Wahrheit ist riesig"
Am Dienstag (12.3.) beginnt in Rom das Konklave. In den Gesprächen der Kardinäle war die Reform der Kurie Thema. Der Journalist Gianluigi Nuzzi veröffentlichte die Dokumente, die der Kammerdiener des Papstes, Paolo Gabriele, Benedikt XVI. gestohlen hatte.
Sie haben den "Vatileaks"-Skandal ausgelöst. Es ging um Korruption, Missmanagement, Günstlingswirtschaft.

Wie muss man sich die Verhältnisse in der Kurie vorstellen?
Gianluigi Nuzzi: Es gibt verschiedene Machtgruppen und Interessen, die sich teilweise bekämpfen, aber auch überlagern. Man sollte meinen, solche Machtspiele hätten in der Kirche nichts verloren. Aber das Gegenteil ist der Fall. Es gibt großen Ehrgeiz, Karrieristen, Verschwörungen, krumme Geschäfte und Korruption. Zuletzt war auch noch von einer Homosexuellen-Lobby die Rede.

Sind solche Gerüchte ernst zu nehmen?
Nuzzi: Durchaus, homosexuelle Beziehungen sind im kirchlichen Milieu ein Element, das Abhängigkeiten und Erpressungen begünstigen kann. In der Kurie wird das übrigens alles sehr relativ gesehen.

Was meinen Sie damit?
Nuzzi: Paolo Gabriele, der ehemalige Kammerdiener Benedikts XVI., erzählte mir von einem Kardinal und sagte über ihn, der hätte "das Laster". Ich fragte ihn, was er denn damit meine. Paolo sagte, der Kardinal habe sexuelles Interesse an Kindern. Das klang so, als ob dieses "Laster" in der Kurie weit verbreitet sei. Paolo sprach darüber in einem Ton, als ob das nichts Besonderes sei, sondern durchaus vorkomme. Das macht schon sehr nachdenklich.
Weiterlesen im General-Anzeiger Bonn>>

"Alle stecken in diesem Sumpf"
Gianluigi Nuzzi über Machtgruppen, dunkle Geschäfte und die panische Angst des Vatikans vor der Wahrheit
Weiteres Interview mit Gianluigi Nuzzi in der Wiener Zeitung >>


Die Papstwahl aus Sicht des austro-brasilianischen Bischofs Erwin Kräutler
“Viele heiße Eisen sind anzufassen”
Der neue Papst sollte die Fähigkeit zum Dialog und zum Dezentralisieren besitzen.
Interview in der Wiener Zeitung >>

Bischof Kräutler: Neuer Papst braucht Mut für frische Luft
Österreichisch-brasilianischer Bischof und Träger des alternativen Nobelpreises will “weltoffenen Seelsorger mit Empathie für Arme und Bedrängte”
Kathpress >>

Montag, 11. März 2013

Bitte, keine Vatikan - "Hofberichterstattung"!

Persönlicher Diskussionsbeitrag von Dr. Herbert Kohlmaier:

Bitte, keine Vatikan - "Hofberichterstattung"! >>

Sehr geehrte Damen und Herren der Medienarbeit,

wie Sie vielleicht (noch) wissen, habe ich in meinem politischen Leben zuletzt als Volksanwalt eine nationale Ombudsmannfunktion ausgeübt. Dabei war es meine Aufgabe, Machtmissbrauch offenkundig zu machen und abzuwehren.

Wenn ich - nun in der Kirchenreformbewegung engagiert - die Hofberichterstattung wahrnehme, welche die vatikanische Inszenierung des bevorstehenden Konklaves vielfach auslöst, beunruhigt mich das sehr. Geradezu devote Schönfärberei tritt einem da entgegen. Doch der scheidende Josef Ratzinger erwies sich wie viele Päpste vor ihm in seiner Amtsführung als übler Despot. Nun wird die Fortsetzung eines unerträglichen Gewaltregimes vorbereitet. Zu harte Worte?

Noch vor Kurzem "feuerte" Benedikt einen im Volk angesehenen slowakischen Erzbischof, nämlich Róbert Bezák, ohne Angabe von Gründen. Auf Nachfragen wurde erklärt, das ginge niemanden etwas an. Dem Abgesetzten wurde jeder Medienkontakt verboten. Das ist Willkür! In letzter Zeit ereignete sich abermals mehrfach, dass Menschen des geistlichen Standes und sogar der australische Bischof Morris nur deswegen hart gemaßregelt wurden, weil sie Vorschläge für eine Änderung des Kirchensystems äußerten. Das ist Gesinnungsterror!

Warum wird das alles in der aktuellen Berichterstattung so oft ausgeblendet? Man fühlt sich in die Zeiten vor Demokratie und Rechtsstaat versetzt und wird an geächtete autoritäre Regime erinnert, die wir erlebten und auch heute noch in manchen Teilen der Welt beklagen. Sind wir trotz allem Fortschritt Untertanen geblieben? Kann Diktatur damit gerechtfertigt werden, dass die Menschen ein geistliches Oberhaupt wollen, zu dem man „aufschauen“ kann und das in einer unsicheren Welt Halt verspricht?

An sich ist das verständlich und legitim, auch wenn Charakterschwächen wie Ängstlichkeit oder Unterwerfungsbedürfnis veranlassen, den Papst zu verherrlichen. Dennoch dürfen Schein und Sein nicht verwechselt werden und es sollte nicht eine ganz unangebrachte Ergebenheit an den Tage gelegt werden. Das geschieht, aber ist es wirklich hinzunehmen?

Auch fehlt oft das ausreichende Wissen. Da kann man etwa von „2000 Jahren Papsttum“ lesen! So erscheint angebracht, wesentliche Irrtümer darzulegen, die sich zeigen.
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MÜNCHNER KREIS
EIN ZUSAMMENSCHLUSS VON PRIESTERN UND DIAKONEN
IN DER ERZDIÖZESE MÜNCHEN UND FREISING

Offener Brief an die deutschen Kardinäle.

Sehr geehrter Herr Kardinal,

Sie werden sich in wenigen Tagen nach Rom begeben, um sich auf die Wahl des neuen Papstes vorzubereiten. Im Konklave werden Sie zusammen mit dem gesamten wahlberechtigten Kardinalskollegium eine Entscheidung treffen, die für unsere Kirche von ganz erheblicher Bedeutung sein wird.
Angesichts vieler Fragen, die in den vergangenen Jahren nicht beantwortet geschweige denn gelöst wurden, haben wir ernste Sorgen um die Zukunft unserer Kirche. Dabei zeigt sich, dass trotz starker Zuwächse in vielen Ländern nicht nur im „alten Europa“ Fragestellungen auftreten, die die Kirche nicht mehr unberücksichtigt lassen darf, wenn sie einen hilfreichen Dienst für die Welt leisten und sich selber dabei stärken und entfalten will.

Ein neuer Papst hat die dringliche Aufgabe, (sofort) einen tiefgreifenden Wandel anzustoßen, der das Bild der Kirche Jesu Christi wieder überzeugender und glaubwürdiger machen kann. Darum bitten wir Sie, darauf zu achten, dass Ihr Kandidat in der Lage ist, statt statisch die Verhältnisse zu stabilisieren, einen dynamischen Entwicklungsprozess in verschiedenen Bereichen der Kirche anzustoßen und die Gläubigen dafür zu begeistern. Er sollte ein Papst für alle sein, und nicht nur Anwalt für einen sehr begrenzten Teil unserer Gott sei Dank vielgestaltigen und weltumspannenden Kirche. Nur so kann echte Versöhnung geschehen, die es dringendst braucht.

Mit einer solchen Grundhaltung verwirklicht der neue Papst jene Vision des 2. Vatikanischen Konzils vom Volk Gottes, das gemeinsam unterwegs ist.
- Um der Glaubwürdigkeit und der daraus erwachsenden Überzeugungskraft willen sollte der neue Papst zum Beispiel eine Nähe zu jener Initiative haben, die eine große Zahl von Bischöfen während des 2. Vatikanischen Konzils unter dem Namen „Katakombenpakt“ vereinbart hatten; das würde u.a. einen Verzicht auf die Insignien seiner Macht bedeuten, den äußeren Prunk seiner „Hofhaltung“ sehr verändern und ein starkes Zeugnis für den „armen Jesus“ dar-stellen.

- Um einen gemeinsamen Entwicklungsprozess zu ermöglichen, braucht es die Gemeinschaft mit den Bischöfen und die Bereitschaft, im Vertrauen auf den Geist Jesu Christi den nationalen Bischofsgremien weit reichende Entscheidungsbefugnisse zuzuerkennen.

- Als besonderes tragendes Element in der Entwicklung der Kirche muss der Papst um den „sensus fidelium“, den Glaubenssinn der Gläubigen wissen; dieses Fundament kirchlichen Lebens speist sich aus dem gemeinsamen Glauben, dem Wort Gottes und den Sakramenten. Auf dieser Basis kann in unserer Kirche zum Beispiel ein neuer Zugang zum Dienstamt des
Priesters ermöglicht und vor allem auch den Frauen der Platz in der Kirche eröffnet werden, der ihnen zusteht, beispielsweise Diakoninnen, welche es in der frühen Kirche gegeben hat.

- Wichtig wird für die Zukunft der Kirche sein, dass die vatikanische Kurie viel mehr zu einer Diensteinrichtung wird, statt zu verwalten und vor allem zu kontrollieren. Eine transparente Behörde muss vor allem im geschwisterlichen Gespräch mit den Repräsentanten der kirchlichen Gemeinschaften den Glaubensschatz der unterschiedlichen Regionen der Welt füreinander fruchtbar machen und darf nicht Zensur und Disziplinierung als ihre Aufgabe sehen. Im Buch „Das Kapital“ unseres Erzbischofs Kardinal Dr. Reinhard Marx steht ein wahrer Satz: „Ein Kapitalismus ohne Menschlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit hat keine Moral und auch keine Zukunft“. Gilt dieser Satz nicht auch für die Kirche und Kirchenleitung: „Eine Kirche ohne Menschlichkeit, Solidarität und Gerechtigkeit…“? Man sollte diesen Satz nur noch – im Blick auf die Kirche – durch das in der katholischen Soziallehre wichtige Wort ‚Subsidiarität‘ ergänzen.

- Das Amt des Papstes ist vor allem ein Dienst an der Einheit der Christen. Er muss als großes Ziel sehen, die Vielfalt christlichen Lebens (auch außerhalb der kirchlichen Grenzen) für die gesamte Kirche fruchtbar zu machen, was ihre Katholizität keineswegs schmälern würde, im Gegenteil. Dann wird er auch seinen Bischofskollegen zum Zeichen und Beispiel dafür, was jener Auftrag Jesu an Petrus bedeutet: du aber stärke deine Brüder und Schwestern.

- Auch der Ausstieg aus den in der Welt üblichen politischen Praktiken wird notwendig sein; „christliche Diplomatie“ wird besser von den gläubigen Menschen vor Ort als von einer weit entfernten Zentrale gestaltet.

Sehr geehrter Herr Kardinal,
mit diesen Hinweisen wollen wir Sie ermuntern, bei dieser Papstwahl auch in Alternativen zu denken und entsprechend zu entscheiden. Dabei könnte es sein, dass das Wahlgremium viel-leicht sogar einen Kandidaten außerhalb des Konklaves in den Blick nimmt.
Wir wünschen Ihnen für Ihre aktuell wichtigste Aufgabe kritische Gedanken, gläubigen Mut und die reichen Gaben des Geistes Gottes und grüßen Sie herzlich

Die Priester und Diakone des „Münchner Kreis“ München, 22. Februar 2013

Sprechergruppe:
Albert Bauernfeind, Dekan u. Pfarrer
Walter Hofmeister, Diakon
Christoph Nobs, Pfarradministrator
Hans-Jörg Steichele, Pfarrer i.R.
Kontakt: muenchnerkreis@gmx.de, www.initiative-muenchner-kreis.de
vernetzt mit der Pfarrer-Initiative Deutschland: www.pfarrer-initiative.org
und der Gemeindeinitiative der Volkes Gottes: www.gemeindeinitiative.org

Sonntag, 10. März 2013

Erbarmen erfahren

Mit deinem Erbarmen
komm uns eilends entgegen
wir brauchen
dein versöhnendes Entgegenkommen
alle Tage unseres Lebens

Deine Zuwendung
verwandelt unsere Verbitterung
in neue Hoffnung
dein Entgegenkommen
durchbricht die Spirale der Gewalt
lässt uns trotz Erniedrigungen und Verletzungen
an die Versöhnung glauben

Wenn ich mir selbst verzeihen kann
wenn ich andern Versöhnung schenken kann
dann wird dein Frieden in Gerechtigkeit
zum Sinn meines Lebens

Pierre Stutz, Du hast mir Raum geschaffen,
Verlag Herder, Fr. i. Br. 2003, 87.




Fastenpredigten zum Vater-unser in Bad Tatzmannsdorf >> 

Freitag, 8. März 2013

Missbrauchsopfer veröffentlichen schwarze Liste der Kardinäle


Missbrauchsopfer mahnen vor KonklaveSchwarze Liste belastet Kardinäle
Papst Benedikt XVI. ist zurückgetreten. In den kommenden Tagen treffen sich die Kardinäle, um einen Nachfolger zu suchen. Vor der Entscheidung über einen neuen Papst taucht nun eine Schwarze Liste auf. Missbrauchsopfer setzen das Konklave unter Druck.
n-tv >>

Papst-Nachfolge:
Missbrauchsopfer veröffentlichen schwarze Liste der Kardinäle
Sie beschuldigen aussichtsreiche Papst-Kandidaten, sexuellen Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche vertuscht und verharmlost zu haben: Eine Gruppe von Missbrauchsopfern veröffentlicht eine Liste, mit der sie zwölf Teilnehmern des Konklaves schwere Vorwürfe macht.
Süddeutsche >>

„Schwarze Liste“: Kirche weist Vorwurf zurück
Nach der Veröffentlichung einer „schwarzen Liste“ („Dirty Dozen list“) für die Papstwahl durch US-amerikanische Missbrauchsopfer hat sich der Vatikan gegen eine Einmischung in das Konklave verwahrt.
Religion.orf.at >>

Donnerstag, 7. März 2013

Zur Papstwahl.........



Konklave: Wer bei der Papstwahl die Fäden zieht
Von "Opus Dei" bis zu den "Kolumbus-Rittern" – hinter den Kulissen versuchen mächtige katholische "Pressure Groups" die Papstwahl entscheidend zu beeinflussen.
Dem am Dienstag beginnenden Konklave zur Wahl des neuen katholischen Kirchenoberhauptes könnten, wie die italienische Presse spekulierte, Absprachen und Übereinkünfte zwischen verschiedenen "Papstmachern" in den Generalkongregationen vorausgegangen sein.
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Papstwahl: Die drei heimlichen Königsmacher im Konklave
Vom 12. März an wird der neue Papst gewählt. Doch einen klaren Favoriten wie 2005 gibt es dieses Mal nicht. Im Zentrum stehen drei Bischöfe, die mehr als einen Kardinal aus dem Rennen nehmen könnten. Von Paul Badde
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Mittwoch, 6. März 2013

Frohe Botschaft, bittere Realität

Wissenswertes aus der Kirchengeschichte:

Frohe Botschaft, bittere Realität
Cornelia Hildebrandt über die geostrategischen Dimensionen der Politik des Vatikans

Das erste Mal seit 700 Jahren tritt ein Papst zurück. So persönlich die Gründe auch sein mögen - die Katholische Kirche muss jetzt Antworten auf die Herausforderungen finden, die eine rasant sich verändernde Welt stellt. Mit Abschottung und Traditionalismus wird die Glaubensgemeinschaft weiter an Einfluss verlieren.
Zum Beitrag >>


Das Verhältnis von Staat und Kirche:
Am Anfang stand Kaiser Konstantin
Nachdem Kaiser Konstantin 312 an der Milvischen Brücke unter dem Zeichen des Kreuzes den Sieg errungen hatte, gewährte er der bis dahin unterdrückten christlichen Kirche die Freiheit und verhalft ihr zu zahlreichen Privilegien.
Text-Beitrag auf Bayern 2 >>
Audio-Beitrag auf Bayern 2 >>

Dienstag, 5. März 2013

Der kurze Frühling der Anarchie

Nachdem der Papst seinen Rücktritt angekündigt hat, wirken die deutschen Bischöfe wie befreit. Statt zu schweigen, sagen sie plötzlich, was sie wirklich denken. Und sogar das eine oder andere Reförmchen ist nun möglich. Impressionen von einem zarten Aufbruch
Aus: Christ & Welt Ausgabe 10/2013 >>

Montag, 4. März 2013

Tabubruch in unserer Kirche

 „Das Besondere ist für mich die Abdankung vom Amt. Das ist für mich ein Tabubruch und stellt das Papstamt in ein neues Licht. Das gibt Hoffnung auf Reformen.“
burgenland.orf. at >>

Mit dieser Aussage zum Papst-Rücktritt befinde ich mich in guter Gesellschaft. Der deutsche Kurienkardinal Walter Kasper bezeichnete den Papstrücktritt als "wichtigen Reformschritt" katholisch.de >>

Der Papst-Rücktritt schreibt die Regeln unserer katholischen Kirche neu, ist fast revolutionär. Das Papstamt wurde dadurch aus der Abgehobenheit in die Normalität des Lebens heruntergeholt. Das wird noch weitreichende Folgen haben, Gott sei Dank! Ich glaube, den meisten Menschen ist diese Dimension noch gar nicht richtig bewusst.

Zum Abschied von Papst Benedikt XVI. schrieb Bischof Ägidius Zsifkovics ein salbungsvolles Kanzelwort: „Dem Petrusamt auf die ihm eigene selbstlose Weise gedient“

Sonntag, 3. März 2013

Früchte tragen

Einmalig sein
meinen Platz finden
meinen Standpunkt einnehmen

Original sein
nicht Kopie
mir Jahr um Jahr Zeit geben
zum Wachsen

Monat für Monat dranbleiben
der Krone meines Reifens trauen
auch wenn sie vorerst
nicht sichtbar ist

Tag für Tag
ich selbst werden
meine Kraft nicht unterdrücken
über mich selber hinauswachsen –
Früchte tragen!

Pierre Stutz, Der Stimme des Herzens folgen,
Verlag Herder, Fr. i. Br. 2005, 70.