Dienstag, 27. März 2012

Schwuler im Pfarrgemeinderat? Kardinal lässt prüfen

Ein Homosexueller, der in eingetragener Partnerschaft lebt, wurde mit großer Mehrheit in den Pfarrgemeinderat gewählt. Nach Kirchenregeln dürfte er kein Kandidat sein.
Kardinal Christoph Schönborn als Troubleshooter einer 102-Seelen-Gemeinde im Weinviertel: Aus Kärnten, wo die Bischöfe tagen, muss er telefonische Anweisungen wegen der Pfarrgemeinderatswahl in der kleinsten Gemeinde seiner Erzdiözese geben. Was passiert ist? Mit 94 von 142 Stimmen wurde ein junger Mann gewählt, der in eingetragener Partnerschaft mit einem Mann lebt.

Nach den Kirchenregeln dürfte er kein Kandidat sein. Schönborn lässt den Fall prüfen. Pfarrer Gerhard Swierzek wartet auf den Entscheid. Er betont, dem jungen Mann dankbar für das Engagement im Kirchenchor zu sein.
Dechant George van Horick: „Wenn wir die Erlaubnis für Leute als Kandidaten haben, die geschieden und wieder verheiratet sind, können wir Menschen, die homosexuell veranlagt sind und das leben, eine Kandidatur nicht verwehren."
Presse >>

Pfarre Stützenhofen: Warten auf den Segen
Kirchgang: Ein Ort hofft und bangt. Für seinen vielleicht ersten homosexuellen Pfarrgemeinderat.
Beitrag im Kurier vom 26.3. >>

Die Glaubwürdigkeit steht auf dem Spiel
Die Plattform „Wir sind Kirche“ stellt fest: Florian Stangl ist zu danken, dass er bei der Pfarrgemeinderatswahl in Stützenhofen kandidiert hat. Der überwältigende Zuspruch an Vertrauen gegenüber seiner Person ist zu respektieren. Jede andere Entscheidung gefährdet die Glaubwürdigkeit der Kirche, verletzt die Menschenwürde und stellt eine Abwendung von der Botschaft Jesu dar.
Beitrag von Wir-sind-Kirche >>

Katholische Aktion OÖ: Solidarität mit abgewiesenem Pfarrgemeinderat
„Unchristlich, unsolidarisch und unklug“ nennt Bert Brandstetter, der Präsident der Katholischen Aktion in Oberösterreich, in einer Presseaussendung der KA vom 22. März 2012 die Zurücksetzung eines jungen, erst am Sonntag mit großer Mehrheit gewählten Pfarrgemeinderates in Niederösterreich.
Weiter lesen >>

Stellungnahme der Erzdiözese Wien
Im Zusammenhang mit der Wahl des Pfarrgemeinderats in der Weinviertler Gemeinde Stützenhofen im Bezirk Mistelbach, teilt die Erzdiözese Wien, laut dem Leiter des Amtes für Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation, Michael Prüller, folgendes mit:
"Derzeit prüft die Erzdiözese Wien den Wahlvorgang in Stützenhofen und versucht, auch im persönlichen Kontakt mit den Beteiligten eine Antwort zu finden, die sowohl der Integrität des Betroffenen wie auch den Regeln der Kirche gerecht wird. Dieses Gespräch wollen wir deshalb nicht über die Medien führen.
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1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Wenn die Pfarrgemeinde den jungen Mann mit Stimmenmehrheit gewählt haben,dann wollen sie ihn auch im PGR. Was soll man da noch Prüfen? Dies sollte man auch respektieren.Vielleicht sollten so manche Diözesen geprüft werden,besonders jene die mit "Vollmachten" wählen konnten, da kann einiges manipuliert werden.Darüber sollten sich Bischöfe und Priester sich Gedanken machen, nicht über den jungen Mann.