Donnerstag, 9. Dezember 2010

Zur Bestellung der Caritas-Direktorin Edith Pinter

Da nicht alle Leser dieses Blogs gewohnt sind, auch die "Kommentare" zu verfolgen, wird dieser auch als Gastbeitrag veröffentlicht:

Kommentar vom 8. Dezember 2010 21:47
HABEMUS DIRECTRICE!
Weißer Rauch steigt aus der Comedey-WG auf


Lange hats gebraucht – aber offenbar braucht gut Ding Weile. Nachdem der erfolgreiche Caritas-Direktor Glatz-Schmallegger vorsorglich durch Bischof Ägidius gekündigt wurde, nein, falsch, im Einvernehmen das Dienstverhältnis beendet wurde, gibt es nun endlich eine Nachfolgerin: Künftig wird Frau Pinter die Verantwortung für über 500 Mitarbeiter/innen und ein Budget von fast ca. 20 Mio € übernehmen. Dass sie gar keine Führungserfahrung mitbringt und auch ihr Lebenslauf auf keine wesentlichen wirtschaftlichen oder gesellschaftspolitischen Kenntnisse hinweist, scheint ein Zeichen dafür zu sein, dass letztendlich sich niemand anderer diese Aufgabe zugetraut hat. Oder aber, dass Bischof Ägidius wohl eine Marionette installieren möchte.
Besorgniserregend sind in diesem Zusammenhang auch die ersten Statements zu ihrer Berufung: Bischof Ägidius betont dass sie künftig dass sie „mithilft, das mütterliche Gesicht der Kirche“ zu zeigen. Das entspricht wohl eher einem Kirchenbild aus den Jugendjahren des Bischofs. Und sie selbst meint im Interview, dass für sie Management vor allem auf Transparenz beruht, wovon allerdings bei ihrer Bestellung gar nicht gesprochen werden kann. Ohne Ausschreibung, die für solche wesentlichen Führungspositionen selbst in der Kirche zum Standard gehören, und nach mehreren erfolglosen direkten Ansprachen von auserwählten potentiellen Kandidaten fiel nun die Wahl auf Frau Pinter. Wobei die Entscheidung wohl im innersten Kreis, dem Bischof, seinem Generalvikar und seinem Moderator (eine einzigartige Institution in Österreich) gefallen sein dürfte. Ohne jegliche Beratung oder Anhörung der Caritas Burgenland oder anderen Caritas-Organisationen.
Die Caritas wird wohl professionell genug sein, um der neuen Caritas-Direktorin offen und positiv gegenüber zu treten. Aber es steht zu befürchten, dass sie nach einigen wenigen Wochen das Handtuch werfen wird. Und das wird dann wirklich bitter: In einer Zeit, in der wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen, in Zeiten starken Drucks auf die Sozialbudgets der Länder wird niemand kompetenter an der Spitze der Organisation stehen, um sie besonnen und zielgerichtet durch die schwierigen nächsten Monate zu manövrieren.

Ein Mitarbeiter der Diözese Eisenstadt.

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