Sonntag, 24. Oktober 2010

Grüße und Zuspruch aus Graz

Sehr geehrter Herr Posch!

Wir haben uns beim PGR-Kongress leider nicht wirklich kennengelernt sondern "nur" erlebt. Jedenfalls ist es mir nach einem halben Jahr immer noch ein Bedürfnis, mich bei Ihnen herzlich für Ihr emotionales Statement bedanken. Wahrscheinlich haben Sie sich ja - wie bei uns Katholen leider sehr weitverbreitet - nicht nur wohlgeformte Kritik sondern auch den einen oder anderen (wohl auch rüppelhaften) Rüffel eingehandelt.

So möchte ich Ihnen auch nach diesem halben Jahr noch schreiben, dass ich sehr ausführlich von dieser Diözesanstatementrunde berichtet habe. Mir war dabei immer wichtig, zu betonen, dass Ihr Statement gerade durch Ihre Emotionen sehr authentisch war und mir sehr aus dem Herzen gesprochen hat.

Zum Glück hat die Angst der Moderatoren auch dazu geführt, dass die Bischöfe nicht unmittelbar reagieren konnten. Ich erzähle auch immer, dass wir als Delegierte nur durch Applaus unsere Zustimmung ausdrücken konnten und dies möglicherweise Sie ganz besonders bestärkt hat (was mich auch heute noch freut).

Gleichzeitig erzähle ich auch, dass die Jugend ganz Ähnliches zum Ausdruck gebracht hat. Für mich war das Wunderbare, dass durch den lustvollen/lustigen/frischen Vortrag der Jugend die Wirkung Ihrer Emotionen abgemildert wurde und gleichzeitig Ihr Beitrag dazu geführt hat, dass wir nicht mehr - wie wir es so gerne tun - der Jugend vorwerfen konnten, dass das überzogen sei, von mangelnder Lebenserfahrung geprägt sein und so ähnlich.

Zusammenfassend also: es hat der Heilige Geist Regie geführt.
Unmittelbar nach diesem Ereignis war für mich klar, dass im Falle eines Abbruches es möglicherweise zur Verabschiedung eines gemeinsamen Dokumentes geführt hätte (auf der Basis der beiden vorgestellten; an dem langen war ich selbst ja ziemlich intensiv beteiligt).

Nun, warum melde ich mich also nach so langer Zeit noch bei Ihnen. Zum einen ist es der Wunsch Ihnen endlich nochmals persönlich für Ihre emotionale Verbundenheit zu danken und gleichzeitig möchte ich fragen, wie es Ihnen (jetzt) geht - bzw. auch, wie es Ihnen ergangen ist. Da wir in der Steiermark auch vor einem Diözesanen Gespräch stehen, würde mich auch interessieren, was Sie meinen, das JETZT in einer Diözese Österreichs gemacht werden sollte.

Ich hoffe sehr, dass ich mit diesem Mail nicht neuerlich Wunden aufreiße und
sende Ihnen herzliche Grüße aus Graz

Stefan Kaltenegger

Anmerkung: Meinen Redebeitrag am PGR-Kongress habe ich auf dem Blog veröffentlicht

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

man mag dem Edi "emotionale Schwächen" vorwerfen - VERANTWORTUNG unserer Kirche gegenüber zeigt er auf alle Fälle, indem er NICHT SCHWEIGT und Jesu Worte der Geschwisterlichkeit ins Rollen bringt.
Danke!!

Anonym hat gesagt…

Ps 5,10 Aus ihrem Mund kommt kein wahres Wort, ihr Inneres ist voll Verderben. Ihre Kehle ist ein offenes Grab, aalglatt ist ihre Zunge.

Christian hat gesagt…

Leite mich, Herr, in deiner Gerechtigkeit, meinen Feinden zum Trotz; ebne deinen Weg vor mir! (Ps 5,9)